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Vernetzung |

Digitalisierung: Gesundheitsminister Spahn mahnt Willen zur Gestaltung an

© WISO / Schmidt-Dominé;

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Institutionen des Gesundheitswesens vor weiteren Verzögerungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens gewarnt. Bei der Eröffnung des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin wies Spahn darauf hin, dass eHealth weltweit auf einem unaufhaltsamen Vormarsch sei. „Die Angebote sind da oder kommen. Amazon, Google, Dr. Ed, Sie können sie alle aufzählen. Und In China übrigens passiert noch viel, viel mehr, von dem wir hier gar nichts mitkriegen“, sagte Spahn und fügte hinzu: „Es ist die Frage: Gestalten wir das oder kommt das von außen?“

 

Spahn mahnte bezüglich digitaler Medizintechnologie, beispielsweise Apps, an, „dass wir auch vielleicht da nochmal ein Stück schneller, als das bisher gelingt, Standards setzen für die Zulassung“: Interoperabilität müsse dabei ebenso gegeben sein wie Schnittstellenoffenheit, Datenschutz und Datensicherheit.“ Aber wer das erfüllt, kriegt die Zulassung und dann – Innovation, Freiheit!“, so der Minister und kritisierte, dass derzeit große Unternehmen aufgrund komplizierter und unklarer Regulierung im Vorteil seien: „Unternehmen, kleine wie große, Menschen die Ideen haben, sollen Angebote entwickeln.“

 

Schließlich sei die Erstattung im Rahmen des deutschen Gesundheitswesens ein Problem. Es gebe Digitalmedizinanbieter in Deutschland, deren größter Wachstumsmarkt im Moment in anderen Ländern liege, weil der Patient dort viel mehr gewohnt sei, auch mal selbst zehn oder zwanzig Euro für einen schnellen Befund zu zahlen. „Und soweit du in Deutschland nicht in der Erstattungsfähigkeit der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung bist, ist deine Chance, wirklich wachsen zu können, in diesem schönen Land nicht gegeben.“ Es werde daher im Moment bei der Bundesregierung überlegt, ob der Gemeinsame Bundesausschuss hier neue Aufgaben erhalten solle und wie ein zu schaffendes Datengesetz den Datenschutz reformieren könne, so dass die großen im Gesundheitswesen anfallenden Datenmengen besser genutzt werden könnten.

 

Quelle: www.haupstadtkongress.de