Demografischer Wandel und wachsender Betreuungsbedarf, dauerhafter Fachkräftemangel und Apothekenschließungen werden eine flächendeckende Arzneimittelversorgung in Deutschland in den nächsten Jahren immer schwieriger machen. Angesichts der angespannten Finanzlage der öffentlichen Hand und der gesetzlichen Krankenversicherung muss die Versorgung effizienter werden.
Vor diesem Hintergrund setzt sich DocMorris für eine konsequente Reform des Arzneimittelversorgungssystems ein. Das Positionspapier „Telepharmazie: Schlüssel zur flächendeckenden Versorgung“ zeigt auf, wie die Chancen der Digitalisierung genutzt, das System modernisiert und die Flächendeckung auf Dauer gesichert werden können.
„Ein einfaches ‚Weiter so‘, bei dem tradierte Strukturen konserviert und einfach durch zusätzliche Mittel gestützt werden, funktioniert nicht mehr. Es braucht eine Reform, die pragmatisch am Patientenbedarf ausgerichtet ist und überkommene regulatorische Hürden abbaut. Die Telepharmazie muss zu einer zweiten gleichwertigen Säule der Arzneimittelversorgung neben der klassischen Betreuung in der Apotheke vor Ort werden“, sagt Walter Hess, CEO von DocMorris. „Digital gestützte Patientenbetreuung erlaubt in Verbindung mit einer optimierten Arzneimittelzustelllogistik einen effizienten Einsatz knapper Betreuungsressourcen und eine verbesserte Patientenversorgung. Besonders chronisch kranke oder pflegebedürftige Patienten sowie Menschen in strukturschwachen Regionen profitieren davon, wenn sie pharmazeutische Beratung und ihre Arzneimittel direkt nach Hause bekommen.“
DocMorris begrüßt, dass es im Entwurf des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) erste Ansätze gibt, die Telepharmazie in die Regelversorgung zu integrieren. Das Unternehmen fordert jedoch eine konsequentere Umsetzung, um die Versorgungsqualität langfristig zu sichern. Telepharmazie müsse technologieoffen definiert sowie gleichberechtigt und diskriminierungsfrei in das Sozialrecht integriert werden. Die Gleichstellung von Online- und Vor-Ort-Apotheken bzw. telepharmazeutisch und vor Ort erbrachter Leistungen in der Abrechnung und Vergütung sei unerlässlich.
Zudem müssen sich Versorgungsstrukturen und -prozesse künftig stärker am Bedarf und den Bedürfnissen der Patentinnen und Patienten orientieren. Direktverträge zwischen Apotheken und Krankenkassen, ein Rechtsanspruch auf patientenindividuelle Verblisterung bei Polymedikation sowie Heimversorgungsverträge, die nicht mehr an formale, sondern an qualitative Voraussetzungen geknüpft sind, können dazu beitragen, jederzeit eine sichere, umfassende und schnelle Versorgung der Menschen zu gewährleisten.
» Hier finden Sie das Positionspapier zum Download
DocMorris
DocMorris steht für kundenorientierte innovative Dienstleistungen und eine große Produktvielfalt rund um die digitale Gesundheitsversorgung. Sie reichen von der schnellen Terminvereinbarung für den Online-Arztbesuch auf der Telemedizin-Plattform von TeleClinic bis zur pharmazeutischen Beratung und Versorgung mit verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Medikamenten sowie Gesundheitsprodukten aus Deutschlands bekanntester Online-Apotheke. Hinzu kommt der Marktplatz mit einem breiten ergänzenden Sortiment von Heil- und Hilfsmitteln sowie Produkten aus den Bereichen Ernährung, Beauty und Familie. Damit schafft DocMorris für ihre Kundinnen und Kunden einen einfachen Zugang zu umfassenden Gesundheitsdienstleistungen an einem Ort mit nur einem Klick. Im Segment Deutschland erwirtschaftete die Schweizer DocMorris AG im Jahr 2023 mit aktuell 10 Millionen aktiven Kundinnen und Kunden einen Außenumsatz von 976 Millionen CHF.