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Vernetzung |

Petition gegen das Fax

Die Initiative #Faxendicke geht mit einer Petition gegen die Faxerei im deutschen Gesundheitswesen vor.

 

Was den Einsatz des Faxgeräts im Gesundheitswesen angeht, kann sich Mareike Schröder von dem Unternehmen connected-health.eu ordentlich in Rage reden: „Es kann nicht sein, dass in der Medizin immer noch so viel hin und her gefaxt wird. Dies birgt enorme Sicherheitsrisiken. Wenn ein Fax in falsche Hände gerät oder einem technischen Angriff unterliegt, können dem Arzt außerdem Schadensersatzforderungen drohen.“

 

Um ein wenig Aufklärungsarbeit zu betreiben, hat die connected-health.eu GmbH zusammen mit dem eHealth-Blogger und Berater Frank Stratmann und mit Heinz Lohmann von Lohmann konzept im Sommer die Initiative #Faxendicke gestartet. „Wir wollen Ärzte und Patienten für die Datenschutzrisiken des Faxes sensibilisieren“, so Schröder. "Multifunktionsgeräte sind auch im Gesundheitswesen häufig im Einsatz - und gerade diese Geräte sind für externe Zugriffe anfälliger, wie die Aktion Faxploit gezeigt hat."

 

Ende Oktober hat #Faxendicke jetzt eine neue Runde eingeleitet. Auf Change.org wurde die Petition „Fax in der Medizin ersetzen – Daten schützen!“ gestartet. Ziel ist es, eine möglichst große Zahl an Unterzeichnern zu gewinnen um Politik und Öffentlichkeit endlich wachzurütteln. Außerdem werden im Rahmen der Petition fünf konkrete Forderungen formuliert, die medizinische Einrichtungen beziehungsweise die Politik umsetzen sollen, um die Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen zeitgemäßer und vor allem sicherer zu machen.

 

So wird eine deutliche finanzielle Förderung sicherer digitaler Versandwege gefordert, konkret eine Anpassung der EBM/GOP-Ziffern 86900 und 86901 auf 55 Cent für alle sicheren digitalen Versendeoptionen und nicht nur den E-Arztbrief. Außerdem wünschen sich die Initiatoren eine Übergangsregelung nach österreichischem Vorbild, bei der der Faxversand nur noch gestattet ist, wenn in einer Notfallsituation nichts anderes zur Verfügung steht.

 

Petitionen werden unabhängig von der Zahl der Unterzeichner an den Deutschen Bundestag weitergeleitet. Wenn innerhalb von vier Wochen mehr als 50000 Menschen unterzeichnen, gibt es außerdem eine Beratung im Petitionsausschuss mit Rederecht des Petenten.


Philipp Grätzel

 

Zur Unterzeichnung: #Faxendicke Petition

 

www.change.org/faxendicke