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Vernetzung |

Swiss eHealth Barometer 2018 ist erschienen

Seit 2009 wird im Rahmen der InfoSocietyDays das Swiss eHealth Barometer erstellt. Dabei wird dem aktuellen Stand und der Entwicklung von eHealth in der Schweiz auf den Grund gegangen. Per Online-Survey befragt werden dafür Ärztinnen und Ärzte, IT-Verantwortliche in Spitälern, Apotheker und Apothekerinnen, Verantwortliche von Alters- und Pflegeheimen, eHealth-Verantwortliche in Kantonen und Angestellte von NPO-Spitex-Basisorganisationen. Im Rahmen repräsentativen Telefonbefragung werden zudem 1200 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz befragt, um so auch die Perspektive der Bevölkerung zu erfassen.
 

 
Vom Abstrakten ins Konkrete: EPD als Katalysator
Das Bundesgesetz zur Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) wurde im Juni 2015 vom nationalen Parlament verabschiedet und ist seit April 2017 in Kraft. Als erstes sind nun Spitäler (bis Frühjahr 2020) und Pflegeheime (bis Frühjahr 2022) verpflichtet, sich dem elektronischen Patientendossier anzuschliessen. Für die restlichen Gesundheitsfachpersonen, wie auch für die Patientinnen und Patienten selbst, ist die Umstellung derzeit fakultativ. Das EPD verleiht dem eher abstrakten Begriff eHealth ein konkretes Gesicht. Eine Mehrheit aller Gesundheitsfachpersonen unterstützt die Einführung des EPD grundsätzlich und will den eigenen Patienten und Klienten die Eröffnung des EPD empfehlen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist zudem auch die Zahlungsbereitschaft für die Nutzung des EPD in allen befragten Gruppen gestiegen. Die Kantonsverantwortlichen für eHealth sind zudem deutlich stärker der Ansicht, von den verschiedenen Instanzen und Institutionen unterstützt zu werden.


Leicht zugängliche Gesundheitsapps helfen Barrieren zu senken

2017 stieg der Bekanntheitsgrad von Gesundheitsapps in der Bevölkerung stark an. Diese Lösungen setzen sich nun im Alltag durch, da sie immer häufiger genutzt werden und die Zufriedenheit hoch ist. Solchen digitalen Erfahrungsprozessen ist eigen, dass durch positive Nutzungserfahrungen neue Lösungen gewünscht werden und neue Bedürfnisse entstehen. Das hilft auch, die Barriere für komplexere Lösungen, wie das EPD, zu senken.

 

Daten- versus Behandlungssicherheit
Gesundheitsfachpersonen möchten ihren Patienten in Zukunft ein EPD empfehlen. Für den Entscheid der Behandelnden für oder gegen das EPD ist vor allem der Sicherheitsaspekt entscheidend. Fortschritte bei der Behandlungssicherheit sprechen für das EPD, die Angst um die Datensicherheit dagegen. Eine Mehrheit der befragten Gesundheitsfachpersonen vertraut den Stellen, die mit den Patientendaten arbeiten grundsätzlich. Innerhalb der Ärzteschaft ist man dagegen etwas vorsichtiger. Man fühlt sich den eigenen Patientinnen gegenüber stark anwaltschaftlich verpflichtet.
Nebst erhöhter Behandlungssicherheit verspricht man sich auch Effizienzsteigerungen und Kostenersparnisse von der Einführung des EPD.

 

Ärzte als Vermittler und Moderatoren zwischen Fachwelt und Patienten
Betrachtet man aktuelle Medienberichte zur EPD-Einführung oder Verzögerungen bei den rechtlichen Grundlagen, so bestätigt sich, dass die positive Dynamik rund um elektronische Gesundheitsdaten die Haltung im Bereich des elektronischen Patientendossiers nicht weiter befeuern kann. Die Diskussion hat in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit etwas an Schwung verloren. Dennoch erwägt die Hälfte der Wohnbevölkerung durchaus ein solches Dossier zu eröffnen und ein weiteres Drittel kann sich eine Dossier-Eröffnung auf Empfehlung hin vorstellen. Den Ärzten kommt in der Verankerung der EPD in der Bevölkerung eine zentrale Rolle als Moderatoren zu.

Quelle: gfs.bern