In der Studie wurde von dem Team um Prof. Dr. Jalid Sehouli von der Abteilung Gynäkologie der Charité die App Mika untersucht, die unter anderem ein Symptommonitoring, Coaching-Module und KI-gestützte Empfehlungen zum Krankheitsmanagement bietet. Mika war von 2021 bis 2022 temporär im DiGA-Verzeichnis des BfArM gelistet, wurde dann aber wieder zurückgezogen. Derzeit ist die App nur außerhalb des DiGA-Kosmos erhältlich.
An der Berliner Studie nahmen 70 Frauen mit Ovarial-, Zervikal- oder Endometrialkarzinomen teil. 26 Frauen konnten die zwölfwöchige Studienphase nicht beenden, weil sie entweder verstorben waren oder sich ihre Krankheit stark verschlechtert hatte. Bei den übrigen Patientinnen zeigte sich am Ende des Studienzeitraums im Vergleich zu einer Wartelistenkontrollgruppe eine Verringerung der Fatigue um durchschnittlich 23 Prozent und der depressiven Symptome um 42 Prozent. Dies wird von den Ärzt:innen als klinisch relevant eingestuft. In der Wartelistenkontrollgruppe erfolgte eine Standardversorgung ohne App. Es gab eine 5-zu-2-Randomisierung in App- bzw. Kontrollgruppe.
Was die Adhärenz angeht, beobachteten die Autor:innen eine sehr hohe Adhärenz mit 86 % Nutzerrate, einer durchschnittlichen Nutzungszeit von 120 Minuten und einer durchschnittlichen Zahl an Log-ins von 16,7 in den ersten vier Wochen. Dies sank auf 46% bzw. 41 Minuten bzw. 9 Log-Ins in den Wochen 8 bis 12.
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Originalpublikation der Studie https://ijgc.bmj.com/content/33/7/1118