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Forschung |

BMBF fördert das Projekt CAPTAIN mit 2 Millionen Euro

Gesundheitscampus Göttingen entwickelt multimodales, KI-gestütztes Endoskop zur kombinierten Diagnostik und Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs

V.l.n.r.: Kay Hartkopf-Ceylan (PolyDiagnost), Dr. Jeannine Mißbach-Güntner (UMG, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie), Dr. Andreas Eing (PolyDiagnost), HAWK-Prof. Dr. rer. nat. Christoph Rußmann (HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaft und Gesundheit, Dekan Gesundheit), Gundram Leifert (PLANET AI), Dr. Helge Lange (PLANET AI), Dr. rer. nat. Diana Pinkert-Leetsch (UMG, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie), Yousif Hashisho (PLANET AI); Foto: © Gesundheitscampus Göttingen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Förderung des Projekts CAPTAIN (Auflösung des Akronyms: Local endoscopy-based intervention for pancreatic carcinoma; offizieller deutscher Titel: „Lokale Endoskopie-basierte Intervention beim Pankreaskarzinom“) mit 2 Millionen Euro über einen Zeitraum von rund 3 Jahren genehmigt. Das Ziel des Projekts besteht darin, eine miniaturisierte Endoskopieplattform zu entwickeln, um Bauchspeicheldrüsenkrebs, also eine Krebserkrankung des Pankreas, in Zukunft präziser diagnostizieren und therapieren zu können. Der Gesundheitscampus Göttingen (GCG), eine Kooperation der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickelt gemeinsam mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der UMG und den Firmen PolyDiagnost GmbH und PLANET AI GmbH die Endoskopieplattform.


Die größte Schwierigkeit bei Bauchspeicheldrüsenkrebs besteht darin, dass die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors nach der Diagnosestellung meist nicht möglich ist. Dies führt seit Jahren zu unverändert schlechten Heilungschancen und zu einer ungünstigen Prognose für die betroffenen Patient*innen. Das Projekt CAPTAIN zielt aus diesem Grund darauf ab, eine Endoskopieplattform zu entwickeln, die nach einer genauen bildgebenden Analyse des Tumors eine individuelle und ortsaufgelöste Medikamentengabe in Echtzeit ermöglicht.


Derzeit nutzt die Medizin zur Untersuchung hauptsächlich die texturorientierte Endosonographie, bei der das Operationsteam einen Ultraschallkopf endoskopisch in den Operationsbereich einführt und die Oberfläche des Tumors untersucht. Das System, welches das Projekt CAPTAIN entwickelt, untersucht den Tumor hingegen mit hochauflösenden bildgebenden Verfahren, die verschiedene Informationen zur Zusammensetzung des Tumorgewebes liefern und eine „optische Biopsie“, also gewissermaßen eine „optische Gewebeprobe“ erzeugen. Die Bildauswertung erfolgt dann automatisiert durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) und wird helfen, schnell über eine optimale lokale Behandlungsform zu entscheiden.


Die Expertise für das Endoskop liefert die PolyDiagnost GmbH, die multimodale Bildgebung betreut der Studiengang Medizintechnik der HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit am Gesundheitscampus Göttingen, die Künstliche Intelligenz stammt von der PLANET AI GmbH und die UMG stellt Tumorproben und Modelle zur Testung der neuartigen Plattform zur Verfügung.

 

Quelle: Gesundheitscampus Göttingen