Laut Gesetz gibt es sie bereits seit dem 01.01.2022 in der ePA, doch angekommen sind sie in der Versorgung noch nicht: die medizinischen Informationsobjekte (MIOs). Die von der mio42 GmbH im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) entwickelten Spezifikationen bilden die Grundlage für diverse Inhalte der ePA, wie beispielsweise den Impfpass oder das Zahnbonusheft. Damit künftig sowohl Leistungserbringer:innen als auch Versicherte von den Vorteilen profitieren können, müssen die MIOs in allen beteiligten Systemen eingebunden werden. Dazu zählen unter anderem Praxisverwaltungssysteme, Krankenhausinformationssysteme und die ePA-Anwendungen der Krankenkassen.
Dieser erhebliche Umsetzungsaufwand benötigt Zeit und Unterstützung. Aus diesem Grund haben sich die mio42 GmbH und bvitg entschlossen, gemeinsam zusammenzuarbeiten, um eine neue technische Lösung zur Anzeige von MIOs zu entwickeln. Der Quellcode dieser Lösung wird später öffentlich zur Verfügung gestellt und so konzipiert sein, dass möglichst viele Systeme die Vorarbeit in ihre eigenen Designs einbinden und testen können. Zunächst konzentriert sich die Zusammenarbeit auf ein MIO als Proof of Concept.
Auf welches MIO die Wahl letztlich fällt, hängt auch von den derzeit geführten Gesprächen zu einer möglichen Priorisierung von Inhalten für die Opt-out-ePA ab. Im Hinblick auf diese ausstehende Entscheidung möchten mio42 und bvitg ganz im Sinne der umsetzenden IT-Systeme flexibel bleiben. Kernziel der Kooperation ist, eine gut anwendbare technische Lösung für eine MIO-Anzeige zu schaffen, welche die Integration in ein bestehendes System vereinfacht. Perspektivisch plant die mio42 das Angebot von MIO-Anzeigen auch für weitere MIOs.
Die Lösung zur MIO-Anzeige ist ein erster wichtiger Schritt, um medizinisch relevante Informationen in den betroffenen Systemen schnell und technisch niederschwellig nutzen zu können. Der wahre Mehrwert für die Versorgung ergibt sich aber erst aus Funktionen wie der Datenübernahme in die Behandlungsdokumentation oder der Anzeige von ergänzenden Informationen wie z. B. STIKO-Empfehlungen passend zum jeweils vorliegenden Impfpass-MIO, die nur durch die vollständige Integration der MIOs in die verschiedenen IT-Systeme möglich werden. Sobald diese umgesetzt sind, können die MIOs einen aktiven Beitrag dazu leisten, Prozesse in der Versorgung durch sinnvolle Digitalisierung zu vereinfachen, um alle Akteure des Gesundheitswesens zu unterstützen. Dafür setzen sich mio42 und bvitg gemeinsam ein.
Der bvitg repräsentiert die Industrieperspektive und übernimmt eine Test-Integration in IT-Systeme, während die mio42 GmbH für die Entwicklung der Basis-Anzeige-Optionen zuständig ist. Letztlich können die Inhalte der ePA nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure erfolgreich in die Versorgung starten.
Quelle: bvitg e.V.