Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und die Bemühungen auf Bundes-, Landes- und Krankenhausebene haben der Digitalisierung deutscher Krankenhäuser einen messbaren Schub gegeben, die Projekte innerhalb der relevanten Fördertatbestände entwickeln sich in die richtige Richtung. Mit der nach 2021 zweiten flächendeckenden Erhebung des digitalen Reifegrads wird der aktuelle Stand deutscher Krankenhäuser evaluiert und die Fortschritte der vergangenen drei Jahre gemessen.
„Wir freuen uns sehr über die große Beteiligung der Krankenhäuser auch an dieser zweiten Runde der Datenerhebung und möchten uns dafür ganz herzlich bedanken. Der Fortschritt ist beeindruckend, aber es gibt auch noch viel zu tun“, so Prof. Dr. Volker Amelung, Konsortialsprecher des DigitalRadar und CEO des inav. „Perspektivisch stellt der digitale Reifegrad auch einen Qualitätsindikator dar. Ein valides und erprobtes Messinstrument als Fundament für Public Reporting.“
Eckpfeiler der Erhebung
Das zugrundeliegende Sample blieb dabei mit Blick auf Anzahl (1.592 zu 1.624/ 2021), Trägerschaft, Größe und Notfallstufe der Krankenhäuser nahezu konstant, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit der ersten Erhebung gewährleistet. Die Resonanz und auch die aktive Teilnahme waren erneut überwältigend und können als Zeichen für den Willen der Krankenhausverantwortlichen gewertet werden, die digitale Transformation im Gesundheitswesen aktiv mitzugestalten.
Internationale Vergleichbarkeit
„In Deutschland sind beeindruckende Fortschritte in der digitalen Reife zu verzeichnen“, sagt Anne Snowdon, Chief Scientific Research Officer bei HIMSS. „Innerhalb von nur 36 Monaten haben deutsche Krankenhäuser sowohl bei den DigitalRadar-Ergebnissen als auch bei den EMRAM-Reifegraden deutliche Verbesserungen erzielt.“
Bemerkenswerte Ergebnisse in allen Bereichen
Die digitale Reife hat sich über sämtliche Dimensionen verbessert. Die ersten aggregierten Ergebnisse werden am 10. Januar 2025 in einem öffentlichen Webinar vorgestellt. Die finalen granularen Ergebnisse der zweiten DigitalRadar-Erhebung sowie detaillierte statistische Analysen, Learnings und konkrete Handlungsempfehlungen werden in einem Bericht Mitte 2025 veröffentlicht. Trotz der bemerkenswerten Fortschritte wird allerdings auch deutlich, dass das Verbesserungspotenzial im Bereich Digitalisierung weiterhin hoch ist.
Für Thomas Renner, Unterabteilungsleiter für Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit, hat sich gezeigt: „Trotz der großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre und den ambitionierten Förderzielen ist es den Krankenhäusern gelungen, deutliche Fortschritte im Bereich Digitalisierung zu erzielen – hierfür gilt allen Beteiligten großer Dank und Anerkennung.“ Die Entwicklung geht jedoch weiter: „Die laufenden Projekte erfolgreich abzuschließen und den beschrittenen Weg zur technischen Modernisierung der deutschen Krankenhauslandschaft konsequent fortzuführen, wird unser aller Aufgabe in den kommenden Jahren. Die Reifegradmessung zur Digitalisierung hat sich hierfür als Evaluationsinstrument fest etabliert und bewährt.“
Tatsache bleibt: Kein Land der Welt hat eine ähnlich umfassende Datenbasis in Hinblick auf denDigitalisierungsgrad seiner Krankenhauslandschaft. Das Konsortium DigitalRadar Krankenhaus dankt allen teilnehmenden Krankenhäusern für das Engagement und die wertvolle Unterstützung bei diesem Mammutprojekt.
Weitere Informationen
www.digitalradar-krankenhaus.de
Quelle: Konsortium „DigitalRadar Krankenhaus“