Das DVPMG ist verabschiedet, die Reaktionen sind verhalten. „Kein Durchbruch“ konstatiert der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Ihm fehlt weiterhin eine Strategie, mit der die diversen Einzelmaßnahmen, zu denen mit den Digitalen Pflege-Anwendungen (DiPA) jetzt eine weitere kommt, sinnvoll koordiniert werden können.
Der Deutsche Ärztetag forderte gar – vergeblich – den Stopp des Gesetzes. Grund für die Skepsis der Ärzte ist die Neuausrichtung der Telematikinfrastruktur, die von (Teilen) der Ärzteschaft als Einstieg in die Welt der (Zitat) „zentralen Online-Datenspeicher“ angesehen wird.
Der GKV-Spitzenverband stört sich am Machtzuwachs der gematik: „Eine gematik, die praktisch als staatliche Unterbehörde die auf den Markt zu bringenden Anwendungen nicht nur prüft und zertifiziert, sondern gleichzeitig eigene Produkte entwickelt und vermarktet, ist schlicht abzulehnen“, sagte GKV-SV-Chefin Doris Pfeiffer.
Der BITKOM kritisierte v.a. die Begrenzung der vertragsärztlichen Videosprechstundenleistungen auf 30 Prozent pro Quartal. Auf den letzten Metern wurde hier eine Ausnahmeregelung für epidemische Lagen geschaffen.
Positiv gestimmt sind die Sozialverbände: Die kürzlich gegründete SVDiPA Allianz lobte die ebenfalls auf den letzten Metern gezimmerte Aufteilung des Leistungsanspruchs auf DiPA und ergänzende Unterstützungsleistungen. Problematisch bleibe die Deckelung der Erstattung auf 50 Euro. Außerdem fehle die Einbindung der pflegenden Angehörigen.