E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Health-IT |

Ende eines Hoffnungsträgers

Das Berliner Praxis-IT Start-up Doctorly meldet Insolvenz an.

Jung, innovativ und direkt aus der medizinischen Versorgung – so trat 2017 das Berliner Start-up Doctorly an, das eine moderne Praxis-IT entwickeln wollte. Mit dabei waren prominente Gründer inklusive eines Arztes, doch gereicht hat das nicht: Wie der Business Insider jetzt berichtet, hat Doctorly am 31. März beim Berliner Amtsgericht das Insolvenzverfahren eingeleitet.

 

Es sei nach einer erfolgreichen Series A Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Euro nicht gelungen, neue Investoren zu finden, so Gründer Samir El-Alami zum Business Insider. Vorerst werde aber ganz normal weitergearbeitet und versucht, eine Lösung für das Unternehmen zu finden, das seine Cloud-basierte Praxis-IT mit einiger Verzögerung 2022 auf den Markt gebracht hatte. Gemäß aktuellester KBV-Statistik hatte Doctorly Ende des ersten Quartal 2024 insgesamt 38 Installationen seiner Praxis-IT deutschlandweit.

 

Der lange Zeit starre Markt für Praxis-IT ist in den letzten Jahren in Bewegung gekommen. Ältere Systeme verlieren deutlich an Zuspruch, einige neue Anbieter versuchen sich zu platzieren. Der prominenteste darunter ist der französische Konzern Doctolib, der angekündigt hat, eine eigene Praxis-IT für Deutschland auf den Markt zu bringen. Gerüchten zufolge könnte diese in der kommenden Woche bei der Messe DMEA in Berlin vorgestellt werden.

 

Hinzu kommt, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen mehr Mitsprachemöglichkeiten bei der Praxis-IT bekommen haben, unter anderem dadurch, dass es ihnen gesetzlich gestattet wurde, Rahmenvereinbarungen mit Praxis-IT-Herstellern abzuschließen, die gewisse Funktionen, Usability-Aspekte und andere Faktoren vorgeben. Bisher hat allerdings noch kein Praxis-IT-Hersteller diese Rahmenvereinbarung unterzeichnet.