Die US-Zulassungsbehörde FDA hat am 19. Februar eine Warnung zu Pulsoximetern für den Heimgebrauch veröffentlicht. Nicht nur wegen, aber auch dank COVID-19-Pandemie erfreuen sich diese Geräte, die mit Hilfe von Licht die Sauerstoffsättigung abschätzen, zunehmender Beliebtheit. Bei einer COVID-19-Erkrankung ist ein Abfall der Sauerstoffsättigung ein Zeichen für einen beginnenden, schweren Verlauf. Neben eigenständigen OTC-Geräten bieten zunehmend auch Smartwatches die Messung der Sauerstoffsättigung an. So hat Apple einen entsprechenden Sensor in die neueste Version seiner Smartwatch integriert.
Die FDA betont jetzt sehr deutlich, dass die Genauigkeit der Pulsoxymeter, insbesondere jener, die die Behörde nicht zugelassen habe, bei dunkler Hautpigmentierung deutlich nachlasse. Die Behörde bezieht sich dabei unter anderem auf eine kürzlich unter dem Titel „Racial Bias in Pulse Oximetry Measurement“ im New England Journal of Medicine publizierte Untersuchung. Probleme könne es außerdem bei schlechter Hautdurchblutung, dicker Haut, niedriger Hauttemperatur, starkem Tabakkonsum und bei Einsatz von Nagelpolitur geben.
Generell sollte die Sauerstoffsättigung nicht als alleiniges Maß von Krankheit oder Gesundheit herangezogen werden, so die FDA. Insbesondere Einmalmessungen seien fehleranfällig. So könne die tatsächliche Sauerstoffsättigung bei einer Messung, die 90% anzeigt, zwischen 86% und 94% liegen, ein erheblicher Korridor. Generell seien Verlaufsuntersuchungen hilfreicher, vor allem, wenn sie immer unter ähnlichen, idealen Messbedingungen stattfänden.
Weitere Informationen:
Sjoding MW et al. Racial Bias in Pulse Oximetry Measurement. New Engl J Med 2020; 383:2477-8 https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMc2029240?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub++0pubmed%22%20\l%20%22article_citing_articles