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„Hey, du bist doch Hautärztin“ – von der WhatsApp-Message zur Digital-Praxis

Über 300.000 Patienten hat dermanostic seit dem Markteintritt im April 2020 erfolgreich behandelt. Ein Viertel aller Versicherten in Deutschland kann die Leistungen derzeit über die Krankenkasse abrechnen – Tendenz steigend. Die digitale Hautarztpraxis dermanostic bietet Menschen mit Hautveränderungen eine unkomplizierte und schnelle dermatologische Behandlung per App.

Dr. Ole Martin, Dr. Alice Martin, Dr. Estefania Lang und Patrick Lang, Gründer der Dermanostic GmbH, nominiert in der Kategorie Aufsteiger. (von links) Foto: © Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis

Gegründet mit der Vision, jedem unabhängig von Ort und Zeit eine hochwertige dermatologische Versorgung zu ermöglichen, garantiert dermanostic eine Diagnose und Therapieempfehlung innerhalb von 24 Stunden – und das denkbar einfach. Dafür wurde dermanostic für den Deutschen Gründerpreis von stern, Sparkassen, Porsche und ZDF nominiert. Welcher der Finalisten in den Kategorien „Aufsteiger“ und „StartUp“ die begehrte Trophäe gewinnt, erfahren die Kandidaten bei der Preisverleihung am 24. September 2024 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.

 

Per Smartphone-App werden drei Fotos der Hautveränderung gemacht und einige Fragen beantwortet – die sogenannte Anamnese. Wenig später übermittelt der dermanostic-Hautarzt per App die Diagnose, nicht in „Arzt-Latein“, sondern in verständlicher Sprache. Bei Bedarf wird ein Rezept direkt an die gewünschte Apotheke, nach Hause oder an eine Online-Apotheke geschickt. Und bei operationsbedürftigen Diagnosen wird dem Patienten ein zeitnaher Termin vor Ort im dermanostic-Praxisnetzwerk ermöglicht.

 

„Seit unserer Zeit in der Klinik war WhatsApp immer voller Bilder von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern, die einfach ein Foto geschickt haben und gefragt haben: ,Hey, du bist doch Hautärztin, kannst du mir nicht sagen, was das ist?‘“, schildert Dr. Alice Martin (32), wie es ihr und Dr. Estefania Lang (38) oft erging. Die visuelle Diagnostik ist ein grundlegendes Element der Dermatologie, meist konnten die beiden sofort eine Diagnose stellen. Allerdings blieb das Problem, dass die Patienten trotz der Diagnose für die Therapie noch einmal zum Arzt vor Ort gehen mussten. Die Idee zur Entwicklung der Kommunikation per App, die eine direkte Diagnose und die Ausstellung eines Privatrezepts ermöglicht, war geboren. Gemeinsam mit ihren Ärzte-Ehemännern Dr. Ole Martin (33) und Patrick Lang (41) haben sie dermanostic ins Leben gerufen, um die dermatologische Versorgung zu revolutionieren.

 

„Die häufigsten Diagnosen sind Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte, Muttermal und Hautinfektionen. In der Regel sind das alles Hautveränderungen, die man auf der Oberfläche der Haut sehen kann.“ Bei komplexeren Fällen, die eine Blutabnahme oder Operation erfordern, werden die Patienten an die Vor-Ort-Praxis oder eine von 300 Partnerpraxen deutschlandweit verwiesen.

 

Die Digital-Praxis der beiden Arzt-Ehepaare unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Medizin-Plattformen. „Wir haben ein eigenes Team aufgebaut; keine Plattform, sondern wie eine konventionelle Praxis, nur eben digital.“ Diese Struktur ermöglicht eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten durch 16 festangestellte Ärzte, die in Rotationsplänen arbeiten, so dass die Praxis 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar ist.

 

Zudem hat dermanostic ein umfassendes Netzwerk von Praxen aufgebaut, um sicherzustellen, dass Patienten auch für spezifischere oder dringende Fälle optimal versorgt werden. Dies ist besonders wichtig bei ernsthaften Diagnosen wie etwa Hautkrebs, wo schnelles Handeln erforderlich ist. Qualitätsmanagement spielt bei dermanostic eine zentrale Rolle. Ein Expertengremium bietet Zweitmeinungen an, und ein professionelles Team von Krankenschwestern sorgt für eine umfassende Nachbetreuung.

 

Dank der spezialisierten Ausbildung der Ärzte im Bereich Teledermatologie kann dermanostic eine Diagnosezeit von durchschnittlich nur wenigen Stunden gewährleisten. Mit der Eröffnung eines Standorts in Dubai und Plänen zur Expansion in mehrere europäische Länder, strebt dermanostic danach, die größte digitale Hautarztpraxis Europas zu werden. Auch eine KI für die Hautzustand- und Typbestimmung kommt bereits zum Einsatz, die medizinische Diagnostik erfolgt weiterhin durch die Hautärzte.

 

Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben, sind:

  • BLUU Seafood GmbH, Berlin: Fisch, der an Land gezüchtet wird! Mit innovativer Biotechnologie hat BLUU eine nachhaltige Alternative zur industriellen Fischerei geschaffen. Aus Fischzellen von atlantischem Lachs und der Regenbogenforelle werden Fischprodukte hergestellt, die sowohl in Geschmack als auch den Nährwerten konkurrieren können; eine tierethische Alternative für Konsumenten, ohne die natürlichen Ressourcen zu überlasten.

  • WeSort.AI GmbH, Würzburg: Zerkratzt, zerdrückt, verschmutzt? Trotzdem bleibt kein Joghurt-Becher in der Abfalltrennung unerkannt. Die KI von WeSort.AI unterscheidet über sieben Millionen verschiedene Produkte, kann etwa von einer PET-Flasche die Marke auslesen, das Volumen berechnen und das Gewicht bestimmen. Die Sortierung ist schnell und fast 100 Prozent genau. Menschliche Sortierer brauchen fünf Mal länger und erreichen gerade einmal die Hälfte bei der Genauigkeit.

 

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert sind in diesem Jahr:

  • Dermanostic GmbH, Düsseldorf: Die digitale Hautarztpraxis dermanostic bietet eine unkomplizierte und schnelle dermatologische Behandlung. Per Smartphone-App werden drei Fotos der Hautveränderung gemacht und einige Fragen beantwortet – die sogenannte Anamnese. Wenig später übermittelt der dermanostic-Hautarzt per App die Diagnose, nicht in „Arzt-Latein“, sondern in verständlicher Sprache. Bei Bedarf wird ein Rezept direkt an die gewünschte Apotheke oder nach Hause geschickt.

  • E-Lyte Innovations GmbH, Kaiserslautern: Elektrolyte sind das Herzblut moderner Energiespeicher. E-Lyte Innovations setzt auf Forschung, Entwicklung und die enge Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern und Zellproduzenten, hat sich so als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Elektrolyten etabliert. Maßgeschneiderte Elektrolyt-Lösungen und -Rezepte sind das Herzstück der Unternehmensstrategie.

  • „fobizz“ der 101 Skills GmbH, Hamburg: Jede zweite Lehrkraft in Deutschland nutzt fobizz! Mit über 400.000 Nutzern ist es die führende deutschsprachige Plattform für Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte. Als Anbieter von digitalen und KI-gestützten Tools für Lehrer:innen und Schulen setzt fobizz Maßstäbe in der digitalen Bildungslandschaft. Aktuelles Top-Thema: Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer, sowohl als Fortbildung für Lehrkräfte als auch zur Integration in den Unterricht.


Alle Finalisten erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Zudem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

 

Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Expert:innen des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Expert:innen verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Zudem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.

 

Ausführliche Unternehmensporträts der Finalisten und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutscher-gruenderpreis.de.