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Vernetzung |

Institut für digitale Gesundheitsdaten zum Internationalen Tag der allgemeinen Gesundheitsversorgung

Anlässlich des Internationalen Tags der Gesundheitsversorgung am 12. Dezember unterstreicht das IDG Institut für digitale Gesundheitsdaten die zentrale Rolle digitaler medizinischer Daten für die Verbesserung von Prävention, Diagnostik und Therapie. Mit seinen innovativen Ansätzen und Projekten trägt das IDG entscheidend dazu bei, die Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus zu verbessern.

Medizinische Register ermöglichen eine präzise Erfassung von Krankheitsverläufen und Behandlungsergebnissen. Das IDG, in dem auch das Krebsregister Rheinland-Pfalz verortet ist, hat deshalb in diesem Jahr zwei weitere medizinische Register aufgebaut und weitere sollen folgen. Das IDG zeichnet sich hierbei verantwortlich für den technischen Aufbau der Register, Beratung beim Datensatz und aller rechtlichen Vorgaben und den Betrieb der Register. „Medizinische Register spielen eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen, da sie eine systematische und strukturierte Erfassung von Gesundheitsdaten ermöglichen. Die Daten können vor allem für eine Verbesserung der Versorgungsqualität genutzt werden, Prävention und Früherkennung verbessern und die evidenzbasierte Forschung unterstützen“, so Philipp Kachel, Geschäftsführer des IDG. Und Dr. Katja Schwarzer, Ärztliche Leiterin des IDG, ergänzt „Am Internationalen Tag der Gesundheitsversorgung möchten wir die Aufmerksamkeit auf die immense Bedeutung datenbasierter Ansätze lenken – nicht nur für die klinische Forschung, sondern vor allem für die Patientinnen und Patienten.“

 

„In einer Zeit, in der die Digitalisierung auch das Gesundheitswesen revolutioniert, sehen wir unsere Aufgabe darin, Daten sicher und verantwortungsvoll zu nutzen. Nur so können wir nachhaltig die Versorgung verbessern“, betont Philipp Kachel.

 

Das IDG ruft anlässlich des Internationalen Tags der Gesundheitsversorgung dazu auf, die Potenziale von Gesundheitsdaten stärker zu nutzen. Die gezielte Förderung medizinischer Register und digitaler Infrastrukturen müsse ein zentrales Anliegen von Gesundheitspolitik und Gesellschaft sein.

 

Beteiligung an Screening-Programmen durch das Krebsregister im IDG

Das ebenfalls im IDG als eigener Geschäftsbereich verortete Krebsregister RLP erfasst seit 2016 flächendeckend stationäre und ambulante Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen. Jährlich übermitteln die onkologisch tätigen Einrichtungen etwa 450.000 Meldungen an das Krebsregister RLP, die dort qualitätsgesichert aufbereitet und ausgewertet werden. Inzwischen liegen Daten zu nahezu 1.000.000 Menschen mit Krebserkrankungen vor. Das oberste Ziel des Krebsregisters ist es, die onkologische Versorgung für Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz zu verbessern.

 

Das Krebsregister beteiligt sich an den Qualitätssicherungsprogrammen, die für das Mammographie-Screening und die Vorsorgeprogramme zum Gebärmutterhals- und Darmkrebs etabliert wurden. So werden jährlich Abgleichsdaten an das Referenzzentrum des Mammographiescreeningprogramms gesendet. Anhand dieser Daten wird das Auftreten von Intervallkarzinomen geprüft. Dies sind Tumore, die zwischen zwei regulären Screeningterminen auftreten. Das Referenzzentrum prüft, ob der Tumor im Screening bereits hätte entdeckt werden können und hält Rücksprache mit der entsprechenden Screeningeinheit. Für Darm- und Gebärmutterhalstumoren wurden ähnliche Qualitätssicherungsprogramme aufgesetzt. Von der Vertrau­ensstelle des Gemeinsamen Bundesausschusses werden hierzu jährlich Daten mit denen der Krebsregister abgeglichen. 

 

Neben dem seit 2004 laufenden Mammographie-Screening und des im Jahr 2009 gestarteten Hautkrebsscreenings werden seit den 1970er Jahren auch Vorsorgeuntersuchungen für Prostatakarzinome angeboten. 2019 wurde das Darmkrebsfrüherkennungsprogramm eingeführt. Für Gebärmutterhalskrebs wurde 1992 ein Programm initiiert, welches 2007 überarbeitet wurde. (Referenzen: (1) https://www.kbv.de/html/index.php (2) https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Prostatakrebs/Patientenleitlinie_Prostatakrebs_Frueherkennung-1870075.pdf)

 

Die Altersgruppen, für die die jeweiligen Vorsorgeprogramme angeboten werden, sind ebenso unterschiedlich, wie die Intervalle, in denen die Früherkennungsuntersuchungen vorgesehen sind. (Referenz: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Forschung_Projekte/Ambulante_Versorgung/wido_amb_frueherkennungsmonitor_2024.pdf)

Auswertungen der Daten der gesetzlichen Krankenkassen zeigten, dass im Jahr 2023 in Deutschland rund 14,5 Millionen Untersuchungen zur Früherkennung des Gebärmutterhalses durchgeführt wurden. Das Hautkrebsscreening wurde im gleichen Zeitraum etwa 7,3 Millionen Mal in Anspruch genommen, das Prostatakarzinom-Screening etwa 4,2 Millionen Mal, das Mammographie-Screening rund 2,9 Millionen Mal und das Darmkrebs-Screening rund 611.000 Mal.

(Referenz: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Forschung_Projekte/Ambulante_Versorgung/wido_amb_frueherkennungsmonitor_2024.pdf).

 

Quelle: IDG Institut für digitale Gesundheitsdaten