XpertEye ist eine „Remote Assistenz“-Lösung basierend auf einer Datenbrille und einem Smartphone. Sie ermöglicht den Benutzern, Wissen und Expertise über Distanzen hinweg in Echtzeit zu transportieren, indem das Sichtfeld, Gesten und die Stimme übertragen und mit einem Experten geteilt werden können – beispielsweise in der Kombination Arzt in der Praxis und Pflegekraft bei Hausbesuch oder Pflegeheimbesuch.
In einer ersten Testphase wird die Datenbrillen-Lösung seit Juni 2021 beim Hausbesuch von Praxisassistenten eingesetzt. Die Praxisassistenten können mithilfe der Brille einen Arzt zuschalten. Die Datenbrille wird darüber hinaus noch in einer Hausarztpraxis auf Baltrum getestet werden, um im Bedarfsfall bei einer Behandlung Kolleginnen und Kollegen auf dem Festland (Region Aurich) schnell zuzuschalten und medizinische Fragestellungen abzuklären. Als drittes Szenario ist der Einsatz im Pflegeheim kurz vor dem Start.
„Die Digitalisierung schreitet in der Medizin immer weiter voran. Mit dem Praxistest wollen wir den besonderen Bedarf der technischen Funktionalitäten einer Videokommunikation mit Datenbrillen zwischen Gesundheitsfachberufen identifizieren. Wie sich die Kommunikation mittels Datenbrille auf die ärztliche Versorgung auswirkt, wird sich konkret durch die Evaluation der Charité zeigen“, sagt KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Der KBV-Chef betont aber zugleich: „Digitalisierung ist immer dann sinnvoll, wenn sie dem medizinischen Personal einen Mehrwert bietet, den Bürokratieaufwand reduziert und Patientinnen und Patienten nutzt.“
Die Datenbrillen-Lösung der Firma AMA gewann den ersten Preis des Ideenwettbewerbs KBV-Zukunftspraxis. Die digitale Brille ist eine von vielen Neuerungen, die in dem Projekt getestet werden. Rund 150 Praxen in Deutschland beteiligen sich an der Zukunftspraxis der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen. Dabei werden in den Praxen neue digitale Anwendungen und Geräte getestet, die in einem Ideenwettbewerb ausgewählt wurden.
Quelle: KBV