Der BMC hat ein Strategiepapier veröffentlicht, das zu mehr Ökonomie im Gesundheitswesen aufruft. Ökonomische Ansätze seien richtungsweisend bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens. Sie ermöglichen darüber hinaus den Interessen von Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten besser gerecht zu werden.
Einfluss auf den Entstehungsprozess der Thesen hatte auch die Covid-19-Pandemie: „Wenn die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie die Einnahmensituation des Solidarsystems verschlechtert, was sind dann die zentralen Werte, an denen wir die Gestaltung unserer Gesundheitsversorgung ausrichten?“, fragt Prof. Dr. Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC. Diese Diskussion sei in den letzten Jahren zu kurz gekommen und soll mit dem Strategiepapier neu forciert werden.
Fragen zu Effektivität, Effizienzreserven, Allokation, Priorisierung etc. sind zwar in Gesundheitssystemen tief verankert, jedoch nicht stringent an der Produktion von mehr Gesundheit ausgerichtet. „Ökonomie wird nicht nur im Gesundheitswesen häufig als Ökonomisierung missverstanden und verteufelt. Sinnvoll ausgerichtet kann Ökonomie aber wichtige Anreize für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung liefern“, so Prof. Dr. Volker Amelung. Konkret geht es dabei u.a. um die konsequente Nutzung von Daten für mehr Qualitätstransparenz, mehr Handlungsspielräume sowie die Berücksichtigung von Lebensrealitäten bei der Konzeption von Versorgungsprogrammen. Ökonomische Ansätze können Impulse liefern, die es zur Gestaltung eines attraktiven Gesundheitswesens braucht. Gleichzeitig dürfen solidarische Prinzipien aber nicht zur Disposition gestellt werden.
Am 16. Juni um 15:15 Uhr diskutieren Prof. Dr. Volker Amelung (BMC), Prof. Dr. rer. pol. Johann-Matthias Graf von der Schulenburg (Leibniz Universität Hannover) und Franz Knieps (BKK Dachverband e.V.) das Strategiepapier in einem digitalen Hintergrundgespräch:
Download BMC-Strategiepapier “Mehr Ökonomie wagen”
Quelle: BMC e. V.