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Swiss eHealth-Barometer 2025: Digitalisierung mit Augenmass und Vertrauen – gemischte Bilanz bei Bevölkerung und Gesundheitsfachpersonen

Viele Personen erleben digitale Angebote zunehmend als alltagstaugliche Unterstützung für ihre Gesundheit, zum Beispiel dank Funktionen wie Erinnerungsservices oder einem raschen Datenaustausch. Sie erhoffen sich dadurch auch insgesamt eine verbesserte Versorgungsqualität im Gesundheitswesen. Um die Digitalisierung weiter erfolgreich vorwärtszutreiben, sind Datenschutz, Vertrauen und Praxisnähe für die Umsetzung entscheidend, so die Ergebnisse des Swiss eHealth-Barometers 2025. Die Resultate basieren auf Antworten von knapp 2.000 Einwohner:innen der Schweizer und rund 1.500 Gesundheitsfachpersonen sowie weiteren Akteur:innen des Gesundheitswesens.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schafft neue Chancen, birgt aber auch Unsicherheiten. Der Wunsch nach praxistauglichen Lösungen, die den Arbeitsalltag erleichtern und einen spürbaren Mehrwert für die Versorgung bieten, wird immer grösser.


Mit einer konsequenten Umsetzung von sicheren Technologien, starken Vertrauenspersonen und Fokus auf die effektive Alltagsnutzung lassen sich die Herausforderungen schrittweise lösen. Denn wo digitaler Fortschritt mit Datenschutz, Vertrauen und konkretem Nutzen verknüpft ist, eröffnen sich für alle Beteiligten im Gesundheitswesen nachhaltige Verbesserungen.


Datenschutz: Chance und Risiko zugleich

Die Digitalisierung bedingt die Speicherung von elektronischen Gesundheitsdaten. Hierbei ist der Datenschutz zentral: Während eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung grundsätzlich offen für den elektronischen Datenaustausch im Rahmen einer Behandlung ist, befürchtet ein Grossteil gleichzeitig Datenlecks und Missbrauch. Beispielhaft zeigt sich dies zur Einstellung der Bevölkerung zum elektronischen Patientendossier (EPD): Das EPD wird weiterhin als sinnvolle digitale Ergänzung gesehen, insbesondere für die medizinische Versorgung in Notfällen. Gleichzeitig bestehen Bedenken hinsichtlich Datenschutz und der direkten Integration in den Behandlungsalltag, die Einfluss auf die Akzeptanz haben.


Insgesamt zeigt sich also: Wenn klare Schutzmassnahmen etabliert werden und Vertrauen in die Lösung vorhanden sind, wachsen Akzeptanz und auch die Nutzung digitaler Angebote.

 

Vertrauen: Ärzt:innen bleiben die entscheidenden Gatekeeper
Der Umgang mit Gesundheitsdaten ist für viele Menschen vor allem eine Frage der richtigen Vertrauensperson. So würden 83 Prozent der Bevölkerung behandelnden Ärzt:innen uneingeschränkten Einblick in persönliche Gesundheitsdaten geben. Die Bevölkerung schenkt ihnen klar am meisten Vertrauen. Hingegen stehen private Unternehmen oft unter kritischer Beobachtung und geniessen nur wenig Vertrauen. Damit zeigt sich, dass nicht nur das Vertrauen in die Technik hergestellt werden muss, sondern ebenfalls auch in die behandelnden Akteure im Gesundheitswesen, um digitalen Lösungen zu breiter Akzeptanz
zu verhelfen.


Praxisnähe: Alltagstaugliche Services im Fokus
Schliesslich bedingt eine erfolgreiche Digitalisierung auch einen klar erkennbaren Nutzen. Werden digitale Hilfsmittel im Gesundheitswesen als alltagsrelevant empfunden, steigt deren Akzeptanz deutlich. Bestes Beispiel hierfür ist die elektronische Krankengeschichte (eKG): Bereits 80 Prozent der Ärzt:innen führen sie vollständig digital, wobei 81 Prozent ihre eKG als eher bis sehr zufriedenstellend bewerten. Auch für die Bevölkerung zählen vor allem konkrete Vorteile: 87 Prozent wünschen sich etwa eine Funktion, die an auslaufende Rezepte erinnert, 84 Prozent befürworten einen automatischen Check gegen Medikamenten- unverträglichkeiten. Um diese Erwartungen zu erfüllen, müssten digitale Anwendungen einfach zugänglich und nahtlos in den Versorgungsprozess eingebettet sein. Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist es daher entscheidend, dass innovative Tools unmittelbar helfen, Behandlungsabläufe zu vereinfachen und die Qualität der Versorgung spürbar zu verbessern – mit Vertrauen in die Technologie und die Akteure im Gesundheitswesen.

 

Quelle: Swiss eHealth Forum