Gefördert durch den G-BA Innovationsfonds hatte das Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des UKE die neue Versorgungsform i²TransHealth an den Start gebracht. An der anschließenden Studie nahmen 174 trans Personen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten und unterschiedlichem Bildungsstand teil. Eingangskriterium waren neben dem Wohnort der Teilnehmenden (mindestens 50km entfernt vom UKE) die Vergabe der entsprechenden (Verdachts)Diagnose.
i²TransHealth hat sowohl ländliche Gebiete als auch mittelgroße städtische Gebiete erreicht. Die E-Health-Intervention umfasste unter anderem vierzehntägige Videokonsultationen, die sich auf die psychische Gesundheit und die Unterstützung der Transition oder der Geschlechtserkundung der teilnehmenden trans Personen konzentrierten. Nachdem sie vier Monate an der i²TransHealth-Intervention teilgenommen hatten, wurde ihre psychische Gesundheit mit der von trans Menschen verglichen, die für den gleichen Zeitraum randomisiert der Wartelisten-Kontrollgruppe zugewiesen waren: Die Nutzenden von i²TransHealth schnitten dabei etwas besser ab als die Teilnehmenden der Wartelisten-Gruppe, deren psychische Gesundheit sich nach demselben Zeitraum im Durchschnitt verschlechterte.
Die Wissenschaftler:innen weisen darauf hin, dass ihre Studie geografisch auf Norddeutschland beschränkt war, und empfehlen weitere Studien, zum Beispiel für spätere Phasen bei medizinischen Transitionen.
Literatur: Nieder, T. O., Renner, J., Sehner, S., Pepić, A., Zapf, A., Lambert, M., Briken, P., & Dekker, A. Effect of the i²TransHealth e-health intervention on psychological distress transgender and gender diverse adults from remote areas in Germany: a randomised controlled trial. Lancet Digit Health. 2024.
DOI: https://doi.org/10.1016/S2589-7500(24)00192-4
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Quelle: UKE