„Die Kommission sollte den Bereich Gesundheit priorisieren. Wichtig ist, das Wechselspiel von Datenschutz und Wettbewerb zu berücksichtigen“, sagt Patrick Stockebrandt, Gesundheitsexperte am cep. Er hat mit cep-Digitalexperte Anselm Küsters Chancen und Risiken des Metaverse abgewogen - und deutlich mehr Vorteile erkannt. „Virtuelle Welten verknüpfen bislang getrennt ausgewertete Daten in Echtzeit, wie etwa Augenbewegungen, Hirnströme oder Herzsingale. Diagnose und Therapie verbessern sich dadurch signifikant“, betont Küsters.
Nach Ansicht der beiden Forscher könnte die Datenvielfalt im Metaverse die aktuelle Reproduktionskrise der Medizin überwinden. „Gleichzeitig stellt die Kombination von Virtual Reality mit Biofeedback neue Herausforderungen an den Datenschutz, die aber weder vom Nutzer noch durch Wettbewerb hinreichend überprüfbar sind. Nur wenn ausreichend Technologievertrauen in der Bevölkerung aufgebaut wird, kann das gesundheitspolitische Potenzial des Metaverse ausgeschöpft werden“, sagt Küsters.
Gemeinsam mit Stockebrandt fordert er deshalb ein Gütesiegel für virtuelle Welten. Dies sei eine echte regulatorische Herausforderung, gerade weil sich das Metaverse noch im Aufbau befinde. „Vor allem Datenschutz, Transparenz und Zugangsstandards sollten den europäischen Weg hin zu einem gesundheitsrelevanten Metaverse ebnen“, fordert Stockebrandt. Nur dann könne das Metaverse den Menschen nützen.
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