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Medizin |

Wirtschaftliche Stimmung der Ärzt:innen auf neuem Tiefststand

Die wirtschaftliche Stimmung der niedergelassenen Ärzte hat im dritten Quartal mit -38,7 Punkten einen neuen Tiefststand erreicht. „Wir erleben gerade die schlechteste Stimmung seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006“, berichtet Forschungsleiter Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann. Der Grund für das Rekordtief: „Die Kombination aus schlechter aktueller Lage und geradezu dramatisch anzusehender negativer Erwartungen.“

Die wirtschaftliche Stimmung der Ärzt:innen in der ambulanten Versorgung hat mit dem Wert sogar den Stimmungstiefpunkt während der Corona-Hochphase unterschritten. Grafik: © Stiftung Gesundheit

Am deutlichsten verschlechterte sich die Stimmung der Zahnärzt:innen (minus 14,7 Punkte), gefolgt von den Fachärzt:innen (minus 8,3 Punkte). Leichtere Einbußen zeigen sich bei den Psychologischen Psychotherapeut:innen (minus 3,8 Punkte) und bei den Hausärzt:innen (minus 3,2 Punkte).

Die Hauptursachen: Entscheidungen und Vorgaben von oben, Digitalisierung, finanzielle Situation

Für die erneute Abwärtsentwicklung sind vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend: 82,5 Prozent der Studienteilnehmer:innen sehen einen negativen Einfluss von Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung. 77,6 Prozent kritisieren die Auswirkungen der Digitalisierung.

 

Neu auf dem dritten Platz ist die finanzielle Lage der Praxen: Die Hälfte der Ärzt:innen gab an, dass diese zur negativen Entwicklung beigetragen habe (50,8 Prozent). „Auch hier spiegelt sich nun die schiere Unzufriedenheit wider, die man derzeit grundlegend in der ambulanten Versorgung spürt“, sagt Obermann.

„Ein mehr als deutliches Warnsignal“

„Der freie Arztberuf war immer eine wesentliche Stütze des deutschen Gesundheitssystems. Diese droht jedoch wegzubrechen“, warnt Obermann: „Wenn die niedergelassene Ärzteschaft so einhellig die Ausübung ihres Berufs zum fünften Mal in Folge als zutiefst belastend und unbefriedigend wahrnimmt, dann sind nachhaltige Konsequenzen zu befürchten.“ Das Resultat seien dann erhebliche Lücken in der flächendeckenden Versorgung.

 

Quelle: PM Stiftung Gesundheit