Chinesische Wissenschaftler:innen um Ran Li von der Rehabilitationsmedizin der Sichuan Universität in Chengdu haben eine Metaanalyse publiziert, für die sie zwanzig randomisierte Studien mit insgesamt 1059 Patient:innen ausgewertet haben, die bei chronischem unterem Rückenschmerz Trainingsprogramme absolvierten, die VR-Brillen nutzten. Zu den Endpunkten zählten in erster Linie solche, die die Schmerzintensität messen, aber auch psychische Endpunkte wie schmerzbezogene Angst.
Wie bei Metaanalysen zu erwarten, waren Interventionen und Kontrollinterventionen in den zwanzig Studien unterschiedlich. Teilweise handelte es sich um zweiarmige, teils um drei- oder auch vierarmige Studien. Die Intensität des VR-Trainings variierte zwischen zwölf Sitzungen, verteilt auf je drei pro Woche, und 56 Sitzungen, verteilt auf je sieben pro Woche. Zum Einsatz kam überwiegend körperliches Training, beispielsweise VR-basiertes Reiten. Einige Studien arbeiteten auch mit VR-basierter kognitiver Verhaltenstherapie. In den Kontrollgruppen wiederum wurde häufig konventionelles Krafttraining genutzt, teilweise aber auch Sham-VR-basierte Kontrolltherapien.
Insgesamt sind die Ergebnisse ermutigend, aber noch nicht beeindruckend. Die VR-Therapie erreichte unmittelbar eine signifikant stärkere Schmerzreduktion im Vergleich zu den Kontrollgruppen. Im Verlauf verschwand der Unterschied allerdings rasch, es gab dann nur noch einen Trend zugunsten der VR-Therapien. Insgesamt waren die Unterschiede auch unmittelbar danach nicht riesig. Statistische Signifikanz ist nicht automatisch klinische Relevanz. Bei den Studien, die funktionelle Endpunkte untersucht haben, sah es ähnlich aus: Unmittelbar danach zeigte sich für die VR-Therapien ein signifikanter Vorteil, der dann im Verlauf aber wieder geringer wurde und die Signifikanz verlor.
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Die Originalpublikation der Metaanalyse ist bei JMIR Online zugänglich: