E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Vernetzung |

Zweiter DiGA-Report des SVDGV: Nahezu eine Million Mal profitieren Patient:innen von der Versorgung mit DiGA

Mit seinem zweiten DiGA-Report schreibt der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) die Erfolgsgeschichte digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) in Deutschland fort. Im vierten Jahr in Folge verzeichnet der DiGA-Markt hierzulande ein zweistelliges Wachstum. Inzwischen konnten fast eine Million Mal Menschen in Deutschland von einer evidenzbasierten, digitalen Therapie profitieren. Trotz dieser grundsätzlich positiven Entwicklung stehen dem DiGA-Konzept nach wie vor einige Hindernisse im Weg. Die neue Legislaturperiode bietet die Chance, die regulatorischen Rahmenbedingungen für DiGA weiter zu verbessern und deren Entwicklung bis zum Ende dieses Jahrzehnts nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Der SVDGV legt mit seinem jüngsten DiGA-Report eine detaillierte und fundierte Analyse zur Entwicklung des Marktes und der gegenwärtigen Rahmenbedingungen für DiGA in Deutschland vor. Dieser DiGA-Report zum Zeitraum 01. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2024 baut auf dem ersten DiGA-Report des SVDGV vom Januar 2024 auf.


Kennzahlen der DiGA-Erfolgsgeschichte
Diese Ergebnisse des zweiten DiGA-Reports zeigen, wie sich digitale Therapieoptionen fest in der Versorgung etabliert haben:

  • Wachsende DiGA-Vielfalt: Zum Stichtag 31. Dezember 2024 führte das Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 59 DiGA. – 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Im vierten Jahr stehen mehr dauerhaft als vorläufig gelistete DiGA zur Verfügung. Über zwei Drittel der zunächst vorläufig ins BfArM-Verzeichnis aufgenommenen DiGA sind inzwischen dauerhaft gelistet.

  • Wachsende DiGA-Inanspruchnahme: Seit der Einführung der DiGA im Herbst 2020 bis zum 31. Dezember 2024 wurden rund 870.000 DiGA-Freischaltcodes eingelöst. Bis zum Stichtag des ersten DiGA-Reports (30. September 2023) waren es noch 374.377 eingelöste Freischaltcodes. Im Vergleich zu den vorhergehenden drei Jahren hat sich damit die Anzahl eingelöster Freischaltcodes in den letzten 15 Monaten des Berichtszeitraums mehr als verdoppelt. Das heißt, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zweiten DiGA-Reports werden fast eine Million Mal Patient:innen mit digitalen Therapieoptionen versorgt.

  • Nachhaltiges DiGA-Wachstum: Auch im vierten Jahr wächst der DiGA-Markt mit einer beachtlichen, zweistelligen Wachstumsrate. So wurden im Zeitraum 01. Oktober 2023 bis 30. September 2024 rund 375.000 Freischaltcodes eingelöst – ein Plus von circa 80 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mit etwa 209.000 eingelösten Freischaltcodes.


„Diese Daten bestätigen, dass Patient:innen und Ärzt:innen das Potential von DiGA immer mehrschätzen und  , dass DiGA sowohl Versorgungslücken schließen können als auch eine moderne und bessere Gesundheitsversorgung ermöglichen.“, erklärt Anna Haas, Vorständin beim SVDGV, „Außerdem spricht die Anzahl der zunächst vorläufig und inzwischen dauerhaft ins BfArM-Verzeichnis aufgenommenen DiGA für das Erfolgsmodell des DiGA-Fast-Track-Verfahrens.” Nicht zuletzt dank dieses Prozesses gelten DiGA inzwischen als Vorbild für die Gesundheitssysteme in anderen Ländern. Zum Beispiel können jetzt auch Patient:innen in Frankreich im Rahmen der Regelversorgung von digitalen Therapien profitieren. Als „Innovation made in Germany“ entwickeln sich DiGA quasi zum neuen deutschen “Exportschlager.“


Vorschläge für wichtige politische Weichenstellungen
Neben den Marktdaten enthält der zweite DiGA-Report des SVDGV eine detaillierte Analyse der politischen Rahmenbedingungen für DiGA – insbesondere die Auswirkungen des Digital-Gesetzes. Dessen fortschrittlichen Ansätzen stehen jedoch zahlreiche Hindernisse im Weg. Zum Beispiel blockiert ein bürokratischer und nicht zeitgemäßer Prozess für die Freischaltung eine breitere DiGA-Nutzung. Zugleich steigen die regulatorischen Investitionen und Eintrittsbarrieren kontinuierlich. In der Folge gelangen immer weniger innovative Produkte in die Versorgung.


„Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Chance der neuen Legislaturperiode zu nutzen und die regulatorischen Bedingungen für DiGA zu verbessern. Dazu gehört, die Zugangswege und die Einbindung von DiGA in die Versorgung zu vereinfachen. Entscheidend ist außerdem, die überbordende Bürokratie abzubauen“, sagt Henrik Emmert, Vorstand beim SVDGV, „Nur dann können DiGA ihr gesamtes Potenzial entfalten und einen wertvollen Beitrag für eine zukunftsfähige und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung leisten.“


Der SVDGV macht in seinem DiGA-Report konkrete Verbesserungsvorschläge. Dazu gehören der vereinfachte Zugang für Patient:innen genauso wie der Abbau von bürokratischen Hemmnissen, die gerade junge und innovative DiGA-Unternehmen unverhältnismäßig belasten. Wichtig ist zudem, Patient:innen und Behandler:innen mit den Möglichkeiten von DiGA vertrauter zu machen. Schließlich geht es darum, das DiGA-Konzept weiterzuentwickeln und als dritten Versorgungssektor fest zu verankern.


Der vollständige zweite DiGA-Report des SVDGV ist hier erhältlich.


Quelle: SVDGV