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Health-IT |

Ein Bundesministerium für Digitales?

© Rawf8

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) fordert, dass die Pharmaunternehmen in eHealth-Projekte mit Arzneimittelbezug stärker eingebunden werden. Die digitale Infrastruktur sollte von der Gesundheitspolitik zudem stärker entkoppelt werden.

 

Der BAH ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 450 Mitgliedsunternehmen. In dem im Vorfeld der Bundestagswahl verfassten Positionspapier formuliert der Verband eine Reihe von Herausforderungen auf Seiten der Infrastruktur und der Anwendungen und weist auf Bereiche hin, in denen er im derzeitigen politischen Vorgehen Lücken sieht.

 

So wird dafür plädiert, Planung und Aufbau der digitalen Infrastruktur für das deutsche Gesundheitswesen in die Zuständigkeit eines neu zu gründenden Bundesministeriums für Digitales zu verlagern, um Technik und Gesundheitspolitik zu entkoppeln. Auch der ePersonalausweis sollte nach Auffassung des BAH neben der eGK im Hinblick auf seine Eignung als Authentifizierungs- und Identifizierungswerkzeug geprüft werden. „Digitalisierung ist kein reines Gesundheitsthema, sondern eines einer bundesweiten Infrastruktur“, so der Verband.

 

Zudem gelte es, alle relevanten Akteure in die digitale Vernetzung einzubinden. Insbesondere Apotheken und Pflegeheime sieht der BAH bei den derzeitigen eHealth-Aktivitäten im deutschen Gesundheitswesen nicht angemessen repräsentiert. Dies gelte insbesondere im Zusammenhang mit dem Medikationsplan und der Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Auch das – im Bundesgesundheitsministerium und bei der gematik nach wie vor klinisch tote – eRezept würde der BAH gerne zeitnah reanimiert sehen.


Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM