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Health-IT |

Umfrage zur Telepflege: "Videodienste-Anbieter sind zum Einstieg in die Pflege bereit"

Der Digitalverband FINSOZ e. V. hat gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) eine Befragung unter den derzeit zertifizierten Videodienstanbietern durchgeführt.

Abbildung 2: Kunden aus der Pflege; Grafik: © FINSOZ

Mit dem Modellprogramm zur Erprobung der Telepflege (§ 125a SGB XI) geht das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den nächsten Schritt in der Digitalisierung der Pflege. Ziel dieser Erprobung ist es herauszufinden, inwieweit Videodienste die Pflegebedürftigen und deren An- und Zugehörige sowie das Pflegepersonal entlasten und unterstützen können. Erprobt werden sollen dabei u.a. Anwendungsmöglichkeiten in der Kommunikation zwischen professionell Pflegenden und Pflegebedürftigen, zwischen professionell Pflegenden sowie zwischen professionell Pflegenden und Ärztinnen und Ärzten oder Therapeutinnen und Therapeuten.

 

Dazu müssen zwingend zertifizierte Videodienstanbieter nach § 365 Abs. 1 SGB V genutzt werden. Um den Pflegeeinrichtungen den Einstieg in die Erprobung möglichst einfach zu gestalten, hat der Digitalverband FINSOZ e. V. gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) eine Befragung unter den derzeit zertifizierten Videodienstanbietern durchgeführt.

 

Die große Mehrheit (88 Prozent) der 17 antwortenden Anbieter sieht die Pflege als einen attraktiven Markt und keines der teilnehmenden Unternehmen hat sich gegen den Pflege-Markt ausgesprochen. Auf die direkte Frage nach einer möglichen Beteiligung an der Ausschreibung zur Erprobung war die Bereitschaft jedoch etwas zurückhaltender. Hier haben nur 65 Prozent ein klares Bekenntnis abgegeben, 35 Prozent hegen noch gewisse Zweifel.

 

Der Stand der Anpassung der Videolösungen an den Pflegebereich ist allerdings noch überschaubar: erst 38 Prozent der Firmen haben mit programmtechnischen Adaptionen begonnen. Auch bei der Einbindung der Lösungen in die Pflegeinformationssysteme gibt es noch eine gewisse Zurückhaltung. Erst drei Anbieter haben eine solche bereits realisiert. Weitere 12 Anbieter halten dies für „denkbar“, sie werden ihre Entscheidung also aufgrund der künftigen Nachfrage treffen.

 

Laut Studienleiter Prof. Dr. Dietmar Wolff spiegelt die FINSOZ-Umfrage damit eine hohe Bereitschaft zur Ausdehnung der vorhandenen Videolösungen in den Pflege-Markt wider, auch wenn sich die Anbieter die genauen Schritte dorthin noch offenhalten. „Am Ende“, so Wolff, „gehen wir davon aus, dass der Markt dies richten wird.“

 

Die vollständige Studie steht unter folgendem Link kostenfrei zur Verfügung:

https://www.finsoz.de/start

 

Quelle: FINSOZ