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Forschung |

Vier kommen weiter

© pixelfreund

Jetzt ists raus: DIFUTURE, HiGHmed, SMITH und MIRACUM starten in die zweite Runde des Förderkonzepts Medizininformatik. Auch die anderen drei sollen ein bisschen weitermachen.

 

Das dürfte keine einfache Entscheidung gewesen sein. Aus den ursprünglich sieben Konsortien, die sich an der Konzeptphase des Förderkonzepts Medizininformatik beteiligt hatten, haben Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und ihr Team jetzt vier Konsortien ausgewählt, die in Förderphase gehen. Auf diese vier Konsortien werden insgesamt 120 Millionen Euro verteilt.

 

Zu den Gewinnern gehört das süddeutsche DIFUTURE (Data Integration for Future Medicine)-Konsortium. Die ersten Anwendungsfälle von DIFUTURE kommen aus dem Bereich der neurologischen und kardiovaskulären Erkrankungen. So sollen viele tausend Krankheitsverläufe von Patienten mit multipler Sklerose verglichen werden, um frühestmöglich personalisierte Therapieempfehlungen geben zu können.

 

Das HiGHmed-Konsortium um die Medizininformatiker aus Göttingen, Heidelberg und Hannover hat als Partner unter anderem das Robert-Koch-Institut, die Sana-Kliniken und das Deutsche Krebsforschungszentrum an Bord. Neben dem universitären Datenintegrationszentrum soll es ein zusätzliches Datenintegrationszentrum mit Fokus Genomdaten und radiologische Bilddaten am DKFZ geben. Die drei priorisierten Anwendungsgebiete sind die Verhinderung von Krankenhausinfektionen sowie die personalisierte Therapie in der Onkologie und der Herz-Kreislauf-Medizin.

 

Gewonnen hat auch das SMITH (Smart Medical Information Technology for Health Care) Konsortium, ein sehr breit aufgestelltes Konsortium mit Schwerpunkt Mitteldeutschland, namentlich die Universitäten Aachen, Halle, Jena und Leipzig. SMITH will in erster Linie innovative datenanalytische Methoden und Werkzeuge entwickeln, die aus elektronischen Patientenakten automatisiert Daten extrahieren. Die daraus gewonnen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, das Patientenmanagement und die Überwachung auf Intensivstationen zu verbessern. Außerdem sollen Ärzte über ein Entscheidungsunterstützungssystem beim leitliniengerechten Einsatz von Antibiotika unterstützt werden.

 

Schließlich gehört das ebenfalls sehr große Konsortium MIRACUM (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) zu den Siegern. Acht Universitätsklinika aus fünf Bundesländern kooperieren hier. Eines der ersten Projekte ist eine datengestützte Stratifizierung von Patienten mit Hirntumoren. MIRACUM will auch Datenabfragen für die Rekrutierung von Patienten für klinische Studien erleichtern.

 

Die gute Nachricht für die drei anderen Konsortien lautet: Auch sie sollen sich weiter an der Initiative beteiligen. Das BMBF stellt dafür zusätzlich 30 Millionen Euro zur Verfügung, damit die unterlegenen Konsortien ihre Datenintegrationskonzepte zumindest in etwas abgespeckter Version weitertreiben können.

 

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM