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Vernetzung |

Weitere zwei eHealth-Konnektoren fit für den Feldtest

RISE und secunet haben von der gematik die vorläufige Zulassung als eHealth-Konnektor („PTV3“) erhalten und können in neue Feldtests gehen. Damit sollten KIM, Notfalldatenmanagement und E-Medikation vorankommen.

Quelle: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Es ist keine leichte Zeit für Konnektorhersteller, gematik und IT-Servicepartner gerade. Zwar hat die großflächige Störung des Online-Versichertenstammdatenmanagements der Telematikinfrastruktur für Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten überschaubare Konsequenzen. Es stellen sich aber Finanzierungsfragen, die nicht nur die Praxen, sondern auch deren IT-Servicepartner betreffen.

 

Trotzdem soll es weiter gehen: Ende vergangener Woche haben sowohl das österreichische Unternehmen RISE als auch die deutsche secunet bekanntgegeben, dass sie die lange erwartete, vorläufige Zulassung für die Feldtests von KIM, Notfalldatenmanagement und E-Medikation erhalten haben. Dabei geht es um das so genannte PTV3-Update, das bisher als vorläufige Zulassung für zwei laufende, weitgehend abgeschlossene Feldtests in Nordrhein-Westfalen und Westfalen-Lippe nur die CompuGroup Medical vorweisen konnte. Jetzt kommen die beiden anderen großen Player ins Spiel. Da die Deutsche Telekom angekündigt hat, keine eigenen Feldtests für die Updates der Hardware-Konnektoren durchzuführen, sind damit alle für Deutschland relevanten Konnektorhersteller im PTV3-Stadium angekommen.

 

Das ist vor allem mit Blick auf die KIM-Anwendungen wichtig, den sicheren E-Mail-Dienst auf der Telematikinfrastruktur. Er wird irgendwann sämtliche medizinischen Einrichtungen in Deutschland digital verbinden. KIM soll mit Blick auf den elektronischen Arztbrief ab dem 1. Juli funktionieren, aber vor allem hat es mit dem 1. Januar 2021 eine sehr harte Deadline: Ab dann müssen Arztpraxen nämlich AU-Bescheinigungen über KIM an die Krankenkassen übermitteln, und das ist eine Anwendung im hohen zweistelligen Millionenbereich, die praktisch alle Arztpraxen betrifft. Bei Notfalldaten und E-Medikation gibt es zwar auch Fristen, aber da diese Anwendungen, wie die elektronischen Arztbriefe, freiwillig sind, fallen Verzögerungen hier nicht so sehr ins Gewicht. KIM hingegen muss Anfang Januar funktionieren, sofern es nicht doch eine Fristverlängerung gibt.

 

Die entscheidende Frage ist vor diesem Hintergrund, wie schnell die beiden Hersteller mit ihren Feldtests starten und sie unter Corona-Bedingungen abschließen können. Secunet informiert, dass der eHealth-Konnektor in den ersten Apotheken und Praxen, die am Feldtest teilnehmen, bereits installiert sei. Das Ganze startet einmal mehr in Westfalen-Lippe. Partner sind unter anderem die InterData GmbH mit dem PVS InterARZT, die Frey ADV mit QUINCY, INDAMED mit MEDICAL OFFICE und S3 Praxiscomputer mit S3. Seitens der TI ist hier das DGN mit im Boot, seitens der SMC-B-Karten medisign. Apothekenseitig ist NOVENTI der zentrale Partner von RISE, und bei den Krankenhäusern nimmt die Augusta-Krankenhaus-Anstalt Bochum teil, die den secunet Konnektor als Rechenzentrumslösung nutzt.

 

Auch RISE ist zumindest in Vorbereitung auf den Feldtest. Das Unternehmen teilte auf Anfrage von E-HEALTH-COM mit, dass derzeit Friendly User Tests in Praxen und Krankenhäusern in Bayern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz liefen. Der eigentliche Feldtest soll dann ebenfalls in Westfalen-Lippe starten. Die teilnehmenden Praxen würden in Kürze mit den nötigen Testgeräten ausgestattet, so der Hersteller.