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Medizin |

Zahl der Video­sprech­stunden sinkt nach Corona

Die Coronapandemie hatte zu einer verstärkten Nachfrage für Videosprechstunden geführt: Wurden 2019 nur 358 Videosprechstunden bei der TK abgerechnet, waren es im ersten Pandemiejahr 2020 sogar 709.000. Auch im Folgejahr wuchs die Anzahl der Onlinebehandlungen weiter auf 956.000. 2022 endete der Boom der Videosprechstunden abrupt. Mit Aufhebung der Hygieneregeln kehrte sich der Trend um: 2022 fanden 717.000 Videosprechstunden statt - 25 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das zeigen aktuelle Auswertungen der Techniker Krankenkasse (TK).

Videobehandlung noch nicht im Alltag etabliert 

TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas: "Die Coronapandemie hat der Digitalisierung an einigen Stellen den nötigen Anschub gegeben. Wichtig ist jedoch, dass digitale Angebote wie die Videosprechstunde auch langfristig eine selbstverständliche Option für die ärztliche Behandlung werden". Dass die digitale Sprechstunde noch nicht flächendeckend in der Gesellschaft angekommen ist, zeigt eine aktuelle Forsa-Befragung der TK: Lediglich acht Prozent der Befragten haben bisher mit einem Arzt oder einer Ärztin per Video gesprochen. Davon haben wiederum nur drei Prozent mehrfach von dem digitalen Angebot Gebrauch gemacht. Dabei sparen Patientinnen und Patienten durch Videobehandlungen Anfahrtswege, Zeit im Wartezimmer und sind einem geringeren Ansteckungsrisiko ausgesetzt. 

 

Jeder Zweite will zur Videosprechstunde - doch das Angebot fehlt 

Das Interesse an digitalen Behandlungen ist laut TK-Befragung allerdings da: Die Hälfte der Befragten möchte eine Videosprechstunde gerne besuchen, scheitert aber daran, dass ihre Arztpraxen diese nicht anbieten (49 Prozent). Ein weiterer Grund, weshalb die Befragten bisher keine Videosprechstunde wahrgenommen haben, ist fehlendes Wissen zum Prozedere: 55 Prozent wissen nicht, wie und wo sie einen Termin vereinbaren können. TK-Chef Baas: "Videosprechstunden müssen fester Bestandteil in Arztpraxen sein. Denn besonders in versorgungsschwächeren Gebieten sind digitale Behandlungen eine sinnvolle Ergänzung für die Versorgung. Dass die Mengenbegrenzung für Videosprechstunden mit dem Digitalgesetz aufgehoben werden soll, ist daher ein wichtiger Schritt für eine effizientere Versorgung".

 

Quelle: TK