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Unternehmensnews |

jameda Studie zum Arzt-Patienten-Verhältnis

Besetzte Telefone und monatelange Wartezeit: Online-Terminvergabe gefragt, aber selten genutzt

Zum 1. Januar 2023 hat der Gesetzgeber die Neupatientenregelung abgeschafft. In der Ärzteschaft stößt dieser Schritt auf Ablehnung, weil die Annahme von Neupatienten durch den Wegfall einer separaten Vergütung erschwert wird. Patienten hingegen drohen längere Wartezeiten – obwohl diese schon heute dreimal länger sind als angemessen: Laut einer aktuellen Studie* von jameda, Deutschlands größter Arzt-Patienten-Plattform, müssen Patienten bereits heute durchschnittlich 30 Tage auf einen Termin beim Facharzt warten. In ihren Augen wäre dagegen eine Wartezeit von zehn Tagen akzeptabel.

 

Patienten wünschen sich mehr Angebote zur Online-Terminbuchung

Ärzte stehen vor dem Hintergrund der angespannten medizinischen Versorgungslage vor der Herausforderung, einerseits eine hohe Behandlungsqualität gewährleisten zu müssen, andererseits aber die Prozesse in der Praxis auf Effizienz hin zu optimieren. Eine mögliche Lösung in diese Richtung bieten digitale Formen der Terminvereinbarung, zumal die Umfrage erhebliche Probleme bei der Terminvereinbarung per Telefon offenbart. Zwar geben 90 Prozent der Patienten an, Termine telefonisch zu vereinbaren, doch nicht einmal jeder Zweite (48 Prozent) möchte das überhaupt. Angesichts der gravierenden Probleme, von denen die befragten Patienten berichten – Warteschleifen (54 Prozent), unbesetzte Telefone (45 Prozent) und wiederholte Besetztzeichen (44 Prozent) – ist dieses Ergebnis nicht überraschend. Insgesamt zeigen insbesondere die Patienten bis 44 Jahre eine stärkere Präferenz für digitale Möglichkeiten der Terminvereinbarung, etwa in Form eines Online-Kalenders mit direkter Terminbestätigung (26 Prozent) oder einer App (16 Prozent) – diese werden allerdings nur selten von Arztpraxen angeboten.

 

„Kostendruck und Fachkräftemangel werden das Gesundheitssystem weiter belasten“, sagt jameda-Geschäftsführer Dr. Florian Weiß. „Was wir als Unternehmen leisten können, ist, Ärzte von bürokratischem Aufwand zu befreien, um patientenzentriert und effizient zu arbeiten. Die Digitalisierung des Terminmanagements ist hier ein wichtiger Schritt.“ Ungenutztes Potenzial gibt es aber auch, wenn es um die Vermeidung von No-Shows geht. Zwar geben sehr viele Ärzte nicht wahrgenommene Termine als größtes Ärgernis an (66 Prozent), dennoch werden Möglichkeiten wie die digitale Nachrückerliste, mit der Termine automatisch neu vergeben werden, häufig nicht in Anspruch genommen. 

 

Mehr Zeit mit ihrem Arzt: die Erwartung vieler Patienten

Hinsichtlich der Dauer von Terminen wünschen sich Patienten mehr Zeit mit ihrem Arzt: 40 Prozent geben an, dass ihre Termine höchstens zehn Minuten dauern. Generell erhoffen sich Patienten aber durchschnittlich 18 Minuten. Ärzte, die gerne mehr Zeit für ihre Patienten aufwenden würden, können dies jedoch aufgrund des hohen Patientenaufkommens und der Vielzahl administrativer und bürokratischer Aufgaben, die sie bewältigen müssen, nicht. Um patientenzentrierter arbeiten zu können, halten Ärzte für ihre Praxen die drei folgenden Lösungen für zielführend: bürokratische Anforderungen vereinfachen (46 Prozent), digitale Lösungen in Anspruch nehmen (36 Prozent) und das E-Rezept einführen (30 Prozent).

 

Vertrauensverhältnis zum Hausarzt intakt

Auf medizinischer und persönlicher Ebene zeigt das Arzt-Patienten-Verhältnis ein differenziertes Bild: Während sieben von zehn Patienten ihrem Hausarzt vertrauen (71 Prozent), sind es bei Fachärzten sechs von zehn (59 Prozent). Vertrauensfördernd werten Patienten es neben der richtigen Diagnose und Behandlung (66 Prozent), wenn Ärzte sich Zeit für sie nehmen (62 Prozent) und Empathie zeigen (52 Prozent). Darauf legen insbesondere Frauen großen Wert: Während sich rund 44 Prozent der Männer von ihrem Arzt Empathie wünschen, sind es bei Frauen 56 Prozent.

 

* Methodik

Das Markforschungsinstitut OnePoll hat im Auftrag von jameda im Zeitraum vom 18. bis 23. November 2022 1.000 Privatpersonen sowie zusätzlich 100 Ärzte in Deutschland rund um das Thema Terminvereinbarung in Arztpraxen und Untersuchungsdauer befragt. Die Ergebnispräsentation finden Sie hier.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

 

Über jameda

Die Mission von jameda: Patient:innen und Ärzt:innen auf digitalem Wege einfach, schnell und passgenau zu verbinden. Die Services – von der Online-Terminvereinbarung bis hin zur Video-Sprechstunde – überzeugen Millionen von Patient:innen jeden Monat. Ihnen bieten die rund 2,8 Mio. Erfahrungsberichte Orientierung bei ihrer Arztsuche.
 

Datenbasis für Deutschlands größte Arzt-Patienten-Plattform bilden rund 275.000 Ärzt:innen und weitere Heilberufler:innen. Darüber hinaus stellt jameda mit ihrem Produkt Patientus medizinischen Institutionen eine maßgeschneiderte White Label-Lösung für Videosprechstunden bereit. Der Software as a Service-Anbieter jameda gehört zur Docplanner Group, einer der weltweit größten Gesundheitsplattformen. Weltweit unterhält Docplanner ein Netzwerk mit fast 2 Mio. Ärztinnen/Ärzten und über 130.000 Kund:innen, wobei monatlich ca. 80 Mio. Patient:innen auf die digitalen Lösungen des Anbieters zurückgreifen.