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Zum 24. Mal wurde Mitte Januar der Deutsche Herzbericht veröffentlicht. Er gibt einen Überblick über den Stand der Kardiologie in Deutschland. Diesmal hatte er unmittelbare Konsequenzen: Die schlechte Versorgungslage in Sachsen-Anhalt soll unter anderem durch mehr Telemedizin verbessert werden.
Der „Deutsche Herzbericht 2011“ (bisher: Bruckenberger-Report) wird in diesem Jahr erstmals von der Deutschen Herzstiftung herausgegeben. Das über 100 Seiten starke Statistik-Kompendium zeigt unter anderem, dass die Zahl der Koronarinterventionen mit rund 328.000 erstmals seit Jahren stagniert. Dafür hat die Zahl der kathetergestützten Aortenklappeninterventionen innerhalb von vier Jahren um über 1000 Prozent auf gut 7200 Eingriffe im Jahr 2011 zugelegt.
Wie schon in den Herzberichten der Vorjahre zeigen sich ausgeprägte Unterschiede zwischen den Bundesländern. Besonders hohe kardiovaskuläre Morbiditäts- und Mortalitätsraten hat Sachsen-Anhalt. Dort sterben 111 Patienten pro 100.000 Einwohner durch Herzinfarkt – doppelt so viel wie etwa in Hamburg. „Woran das liegt, ist nicht ganz klar. Dazu brauchen wir detailliertere Statistiken“, sagt Professor Eckart Fleck von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Die Regierung von Sachsen-Anhalt ist jedenfalls alarmiert und hat schon erste Konsequenzen angekündigt. Vertreter der Landesregierung, der Universitäten, der Krankenkassen und der Ärzteschaft haben sich getroffen und als ersten Schritt eine Anschubfinanzierung in Höhe von 150.000 Euro für ein Herzinfarktregister beschlossen.
Darüber hinaus soll die Nutzung von Telematik in der Notfallversorgung intensiviert werden. Um das zu erreichen, gibt es jeweils 80.000 Euro für die beiden an der Universität Magdeburg angesiedelten Projekte „Herz/Net-optimierte Behandlung“ und „Herz/Net-LSA Postinfarktpatienten“. In den Projekten wird für die Akutphase beziehungsweise die Post-Infarkt-Phase jeweils eine telemedizinische Infrastruktur aufgebaut, um die Infarktsterblichkeit zu verringern.