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Alle sprechen über den Digitalen Wandel in der Medizin – und der Softwarespezialist Marand schafft die Grundlagen. Mit der Gesundheitsdatenplattform Think!EHR werden Leistungserbringer auf der Ebene granularer Daten autonom. Auf der conhIT zeigt der Anbieter aus Ljubljana in Slowenien seine Lösung, natürlich auch in Deutsch.
Die durchgängig elektronische Patientenakte steht bei den meisten deutschen Krankenhäusern hoch auf der Agenda. Viele nutzen die Brückentechnologie des Scannens, um auf Papier erfasste Dokumente immerhin in Form von PDFs für eine gewisse Prozessunterstützung zu nutzen. Wer sich jedoch für die Anforderungen der Digitalen Transformation rüsten will, setzt schon jetzt auf granulare Daten anstelle von Dokumenten. Erst die Identifikation von Daten mit ihrer Funktion, der direkte Zugriff auf Daten sowie ihre Einbindung in Prozesse schöpft die Produktivitätspotenziale der Digitalisierung aus. Beschleunigung, Fehlervermeidung und ein Paket an Mehrwerten, wie z.B. klinische Entscheidungsunterstützung und semantische Interoperabilität, lassen sich hierdurch realisieren.
Seit 26 Jahren steht beim Spezialdienstleister Marand die IT im Gesundheitswesen im Mittelpunkt. Sein Hauptsitz mit 140-köpfigem Team ist Ljubljana – die Hauptstadt des EU-Landes Slowenien, das bereits im Jahr 2000 eine elektronische Gesundheitskarte eingeführt hat. Zentraler Ansatz von Marand ist eine Plattform für strukturierte klinische Daten, also nach Feldern gegliederte Informationen. Auf dieser laut der Initiative Integrating the Healthcare Enterprise (IHE) validierten Plattform können auch XDS-Dokumente gespeichert werden. Mit dieser Plattform bietet Marand Leistungserbringern die Möglichkeit, Abfragen auf Datenebene für unterschiedlichste Zwecke rasch und komfortabel durchzuführen. Die Konformität mit dem international anerkannten OpenEHR-Standard gewährleistet Herstellerunabhängigkeit laut dem Best-of-Breed-Ansatz sowie Migrationssicherheit.
Beibehaltung der bestehenden Kernanwendungen und volle Unterstützung von Innovation – das nennt Gartner „bi-modal approach“.
Die Daten werden in den meisten Implementierungen aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) und aus Subsystemen, ggf. über den Enterprise Service Bus, auf die Plattform gepusht. Think!EHR steht für die Ebene der Datenhaltung einschließlich der Datenmodelle (geschaffen von Klinikern für Kliniker); auf dieser Basis werden die Daten zur Verarbeitung an Applikationen weitergeben. Auf der Präsentationsebene stehen Tools für Abfragen und einfache Anwendungen – mit dem Ansatz „Rapid Application Development“ – zur Verfügung. Die Prozessebene – in openEHR bereits spezifiziert – wird in Kürze Teil der Lösung sein.
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Zu den Kunden auf drei Kontinenten und 13 Ländern zählen Eurotransplant, Medtronic „Get Ready“ für die Patienteneinbindung, mehrere NHS Trusts, die Stadt Moskau mit ca. 1.000 Gesundheitseinrichtungen und mit 12 Millionen Patienten, das britische „100.000 Genomes Project“ ,das Kinderspital sowie die Onkologische Klinik der Universitätsmedizin Ljubljana und das slowenische nationale Backbone mit seiner hohen Zahl an Leistungspartnern. In Deutschland beteiligt sich der Anbieter an Health-IT-Aktivitäten von Regionen und an Medizininformatik-Projekten des BMBF.
„Wir freuen uns sehr darauf, auf der conhIT den IT-Leitern die – in vielen Implementierungen bewiesenen – Nutzenvorteile unserer Gesundheitsdatenplattform zu präsentieren“, lädt Tomaž Gornik, der Mitbegründer und Geschäftsführer von Marand sowie Co-Chair der openEHR Foundation, ein.
Wie schlägt sich diese Grundphilosophie bei der conhIT 2018 nieder?
Ein großer Fokus bei der conhIT wird bei uns auf der Mobility liegen. Hier kann man als Krankenhaus einiges falsch machen, wenn man einfach nur Produkte erwirbt, ohne die Transformation zu planen. Wir stecken derzeit einen Großteil unserer Entwicklungskapazitäten in Mobility und können dort einige sehr attraktive Prozesse mit gut durchdachten Arbeitsschritten zeigen. Wir zeigen zum Beispiel die mobile Abarbeitung der Pflegedokumentation und die mobile Wunddokumentation. Ein anderes Beispiel ist das Dokumentenmanagement, wo wir ebenfalls einiges an Entwicklungs-Knowhow investiert haben, um optimale Arbeitsschritte zu erreichen. Sehr attraktiv für den Arzt ist etwa der mitwachsende Arztbrief, der im Laufe des stationären Aufenthalts im Hintergrund entsteht und dann am Ende ohne eine einzige Zusatzeingabe zu 80 Prozent fertig ist. Das ist eine enorme Erleichterung für eine Berufsgruppe, die an anderer Stelle durch die Digitalisierung auch mal Mehraufwand hat.
Wie groß ist die Nachfrage nach hinterlegtem Wissen, medizinischem Wissen oder Prozesswissen?
Standardisierte Prozesse im KIS abzubilden wird ein immer größeres Thema, gerade auch im Bereich Pflege. Wir haben dazu eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, regelbasierte Aktionen individuell zu definieren und sie im KIS zu hinterlegen. Das werden wir bei der conhIT auch zeigen. Ein einfaches Beispiel ist das automatische Termin- und Maßnahmenstorno bei der Entlassung oder Verlegung eines Patienten. Im Pflegebereich lassen sich mit Hilfe der Rule Engine bei bestimmten Diagnosen gezielt Maßnahmen hinterlegen, die den Pflegenden angezeigt und bei denen sie dann auch gleich bei der Dokumentation unterstützt werden. Natürlich lassen sich auch medizinische Inhalte hinterlegen. Da landet man dann allerdings schnell in der Medizinproduktdiskussion.
Welche Rolle spielt der Patient bei der digitalen Transformation der Krankenhauswelt?
Was den KIS-Betrieb im engeren Sinne angeht, spielt er zunächst eine untergeordnete Rolle. Aber er kommt natürlich überall dort sofort ins Spiel, wo es um Prozesse geht, die ihn direkt betreffen. Wenn es gelingt, durch hinterlegtes Prozesswissen eine angeforderte Funktionsdiagnostik so zu steuern, dass der Patient nicht zwei Stunden vor dem Zimmer wartet, bis er drankommt, dann ist das ein enormer Gewinn für den Patienten. Und so etwas ist durchaus erreichbar. Auch bessere Dokumentationsqualität, raschere Befundübermittlung und eine effiziente digitale Kommunikation zwischen kooperierenden Einrichtungen sind für den Patienten unmittelbar spürbar. Der Patient profitiert von einer gelungenen digitalen Transformation, da gibt es keinen Zweifel.
Gerne zeigen wir Ihnen diese und weitere Meierhofer Lösungen auf der Gesundheits-IT-Fachmesse conhIT vom 17. bis 19. April in Berlin – Stand B-102 in Halle 2.2.