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apoBank-Studie "Inside Heilberuf": Digitalisierung spaltet Heilberufe

Wunsch nach weniger Bürokratie und mehr Zeit für den Patienten

Über 20 Gesetze verändern aktuell den Gesundheitsmarkt - wie ist es aber dabei um die Bedürfnisse und die Stimmung bei Ärzten, Zahnärzten und Apothekern bestellt? Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat in ihrer jüngsten Studie „Inside Heilberuf“ bereits zum zweiten Mal die Heilberufler nach ihren Werten, Zielen und Wünschen gefragt und dabei u.a. auch das Thema Digitalisierung in den Fokus genommen.

 

Digitalisierung spaltet die Gemüter

An den Themen digitales Datenmanagement und innovative Gesundheitsleistungen scheiden sich die Geister. Ein Vergleich zwischen Ärzten, Zahnärzten und Apothekern zeigt, dass die Einstellung zu digitalen Anwendungen über alle Heilberufsgruppen hinweg ambivalent ist: Ob mehr oder weniger innovative digitale Leistungen bzw. digitales Datenmanagement benötigt werden – darüber gehen die Meinungen auseinander.

 

Insgesamt gehört aber das Thema Digitalisierung für jeden vierten Heilberufler zu den vordringlichen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Vor allem Studenten sehen darin eine große Baustelle. Ein Blick auf die einzelnen Berufsgruppen verrät, dass insbesondere Apotheker (27 Prozent) und Fachärzte (26 Prozent) hier viel Nachholbedarf sehen. Doch für nur 14 Prozent der befragten Zahnärzte ist das Thema akut.

 

Zufriedenheit sinkt

Die Zufriedenheitswerte mit dem beruflichen Umfeld haben gegenüber 2016 um sieben Prozentpunkte abgenommen, wenngleich die Mehrheit (55 Prozent) weiterhin zufrieden ist. Bei den studierenden Heilberuflern ist die Differenz allerdings besonders groß: Während 2016 noch 71 Prozent mit ihren beruflichen Aussichten zufrieden waren, sind es 2019 nur noch 56 Prozent. Richtig pessimistisch beurteilen die Situation jedoch nur 12 Prozent der Studenten, ein Drittel blickt neutral in die Zukunft der Heilberufer.

 

Entsprechend sind auch die Raten der Weiterempfehlung des Berufs an junge Menschen gesunken. Die niedrigste weisen die Zahnärzte auf (41 Prozent), aber auch Ärzte schauen weniger optimistisch in die Zukunft. Apotheker schätzen dagegen die Aussichten für ihre Profession deutlich besser ein (45 Prozent) als noch vor drei Jahren (2016: 37 Prozent).

 

Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands der apoBank: „Diese sinkende Zufriedenheit und das Zögern bei der Weiterempfehlung des Heilberufs deuten auf eine gewisse Verunsicherung hin, wie sich der Gesundheitsmarkt künftig entwickeln wird. Angesichts der anstehenden Veränderungen, die durch die Fülle an Gesetzen, den ökonomischen Druck und die Digitalisierung im Gesundheitswesen getrieben werden, ist das nicht verwunderlich. Und gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns genauer anschauen, wie die zentralen Leistungsträger des deutschen Gesundheitssystems leben und arbeiten wollen. Laut unserer Studie ist es vor allem eine Arbeitsumgebung, die Familie und Privatleben als oberste Priorität respektiert, die mehr Zeit für den Patienten und weniger für die Bürokratie vorsieht, und eine flexible und freie Arbeitszeitgestaltung zulässt. Darauf sollten wir Rücksicht nehmen, denn um hohe Qualität der Gesundheitsleistungen für alle zu sichern, brauchen wir engagierte und qualifizierte Menschen, die gerne als Ärzte, Zahnärzte oder Apotheker arbeiten. Mit unserer Umfrage identifizieren und priorisieren wir die Werte, Wünsche und Ziele der Heilberufler. Die Ergebnisse liefern wertvolle Impulse für uns und all diejenigen, die neue Lösungen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung unterstützen und mitgestalten wollen.“

 

Methodik

Für die Studie wurden im Auftrag der apoBank 500 Heilberufler, darunter Apotheker, Ärzte, Zahnärzte sowie Medizin-, Zahnmedizin bzw. Pharmaziestudenten durch das Institut DocCheck Research befragt. Die Stichprobe setzt sich zu gleichen Anteilen aus angestellten und selbständigen Berufstätigen zusammen. Rund ein Viertel der Angestellten arbeitet im Krankenhaus.

 

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie zum Download finden Sie im Anhang und hier.

 

Quelle: apoBank