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Vernetzung |

Apple wirft seinen Hut in den Ring

Foto: © Apple

Es ist so weit: Apple bringt eine elektronische Gesundheitsakte auf sein iPhone. Ihr Kardinalmerkmal: Sie kann FHIR und CDA, und sie soll mit den großen KIS-Herstellern kommunizieren können.

 

Seit Jahren baut Apple seine Aktivitäten im Bereich Gesundheits-IT sukzessive aus. Es begann mit ResearchKit, einer Entwicklerumgebung für die klinische Forschung. Es folgte HealthKit, eine Anwendung, über die Wearables für das Vitaldatenmonitoring mit dem iPhone verknüpft werden können.

 

Jetzt kommt die Königsdisziplin: Mit dem Update auf iOS 11.3 werden die i-Geräte eine neue App namens Health Records bekommen, eine mobile elektronische Gesundheitsakte. Nun ist Apple bekanntlich nicht der erste Tech-Konzern, der „in Akten macht“. Google ist mit einer webbasierten Akte gescheitert. Microsofts HealthVault gibt es noch, aber der große Durchbruch blieb ihm verwehrt.

 

Der entscheidende Unterschied zu den Vorgängerprojekten ist, dass Apples Mobilakte den HL7-Standard FHIR beherrscht und mit CDA-Dokumenten umgehen kann und damit relativ problemlos an (moderne) Krankenhausinformationssysteme andockbar sein dürfte. Dafür hatte der Konzern in den letzten Monaten intensiv FHIR-Entwickler angeworben. Offenbar mit Erfolg. Ein Pilotprojekt in den USA mit 12 Krankenhäusern wurde bereits angekündigt. Fast noch wichtiger: Die großen US-KIS-Konzerne Cerner, Epic und Athenahealth sind von Anfang an als Partner mit an Bord und sollen die Akte füttern.

 

Inwieweit die Ankündigung des Mutterkonzerns auch für Deutschland gilt, ist noch nicht ganz klar. Die Pressestelle von Apple verweist auf die Konzernmitteilungen. Zumindest wird Health Records auf der deutschsprachigen eHealth-Seite von Apple schon erwähnt. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dass Deutschland in Sachen elektronische Patientenakten einen Zahn zulegen muss, dem ist nicht zu helfen.


Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM