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Vernetzung |

Baas zur PDSG-Anhörung: „Kein Flickenteppich!“

Kritik am Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG): Die Techniker Krankenkasse fürchtet ein Anwendungs-Kleinklein und wünscht sich eine tagesaktuelle Arztabrechnung.

Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse; Quelle: © Techniker Krankenkasse

Die Verabschiedung des PDSG im Deutschen Bundestag wirft ihre Schatten voraus. Die Techniker Krankenkasse hat sich in einem Statement anlässlich der Anhörung im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestags noch einmal zu Wort gemeldet. Prinzipiell wird zwar begrüßt, dass mit dem PDSG digitale Services im deutschen Gesundheitswesen ankommen. Allerdings müssten die Anwendungen für die Nutzerinnen und Nutzer auch praktisch sein, sonst würden sie nicht eingesetzt. „Deshalb sollten alle digitalen Gesundheitsservices wie E-Rezepte oder E-Verordnungen an einem Ort gebündelt werden – und zwar direkt in der Akte“, so TK-Vorstand Jens Baas. „Wenn es, wie jetzt geplant, für jede Anwendung eine eigene App gibt, wird das ein unübersichtlicher Flickenteppich.“

 

Baas kritisiert außerdem, dass die Aktualität der ePA, auf die GKV-Versicherte ab dem 1. Januar 2021 ein Anrecht haben, durch die derzeitigen Abrechnungsmodalitäten im Gesundheitswesen nicht ausreichend gewährleistet sei. Dies betrifft die Abrechnungsdaten der Krankenkassen: „Derzeit können Krankenkassen Nutzern nur quartalsweise die Daten über Medikamente und Diagnosen in die Akte laden. Wir wissen aber aus dem Feedback der Nutzer unserer Akte TK-Safe, dass sie sich wünschen, dass die Informationen immer auf dem neuesten Stand sind. Damit das möglich ist, muss im Gesetz eine tagesaktuelle Arztabrechnung festgeschrieben werden“, so Baas.

 

Prinzipiell ist bei der ePA allerdings vorgesehen, dass die aktuellen Versorgungsdaten aus den medizinischen Einrichtungen selbst kommen. Dazu müssen diese aber erst einmal „ePA-fähig“ gemacht werden, was unter anderem erfordert, dass sie mit einem ePA-fähigen Konnektor an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sind. Nötig ist dafür das so genannte PTV4-Update des Konnektors, das in der zweiten Jahreshälfte kommen soll. Daran hat allerdings ein Bericht des Handelsblatts, der sich auf ein vertrauliches gematik-Papier bezieht, gerade erst wieder Zweifel gesät. Demnach könnte es beim PTV4-Update zu Verzögerungen kommen. Bisher gibt es ohnehin nicht einmal endgültige Zulassungen von Konnektoren mit PTV3-Update. Dies wird für KIM, elektronische Notfalldaten und E-Medikation benötigt. Erste Feldtests dafür laufen derzeit.