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Medizin |

Bayern: Telemedizinische Schlaganfall-Netzwerke werden erweitert

© matthias21

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml baut die medizinische Versorgung für Schlaganfallpatienten im Freistaat weiter aus. Huml betonte anlässlich des bundesweiten Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai: "Beim Schlaganfall zählt jede Minute für die Genesung! Deshalb ist es sehr wichtig, dass es für Betroffene gerade in einem Flächenstaat wie Bayern eine qualitativ hochwertige wohnortnahe Versorgung gibt."

 

Die Ministerin fügte hinzu: "Im Freistaat haben wir – gerade zur Optimierung der wohnortnahen Versorgung – flächendeckend telemedizinische Netzwerke zur Schlaganfallversorgung etabliert. Diese Netzwerke bauen wir konsequent aus, um die Versorgung weiter zu verbessern."

 

Die Ministerin ergänzte: "Der Krankenhausplanungsausschuss hat am Dienstagnachmittag der Aufnahme von zusätzlichen Kooperationskliniken in den Schlaganfall-Netzwerken Bayerns zugestimmt. So wird mit der Aufnahme des Kreiskrankenhauses Grafenau in TEMPiS, das telemedizinische Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost Bayern, die Schlaganfallversorgung im Landkreis Freyung-Grafenau substantiell verbessert."

 

Huml unterstrich: "Zudem wird das Neurovaskuläre Versorgungsnetzwerk Südwest Bayern (NEVAS) ebenfalls auf eine weitere Klinik ausgeweitet, die Klinik Immenstadt, wodurch Schlaganfallpatienten im Landkreis Oberallgäu besser versorgt werden können. Und an das transregionale Netzwerk für Schlaganfallintervention mit Telemedizin in Unterfranken (TRANSIT) wird die Klinik Wertheim angeschlossen. Diese Klinik liegt im baden-württembergischen Main-Tauber-Landkreis unmittelbar an der Grenze zu Bayern und versorgt traditionell in erheblichem Umfang bayerische Patienten."

 

In Bayern gibt es zur Schlaganfall-Behandlung derzeit 19 überregionale hochspezialisierte Schlaganfallstationen, die sich allerdings nur in den größeren Städten befinden. Um in allen Landesteilen des Freistaates eine hochqualifizierte Schlaganfallversorgung zu gewährleisten, wurden telemedizinische Schlaganfallnetzwerke entwickelt.

 

Mit diesen vier telemedizinischen Schlaganfallnetzwerken STENO (Netzwerk zur Schlaganfallversorgung mit Telemedizin in Nordbayern), TEMPiS, NEVAS und TRANSIT wird eine flächendeckende Schlaganfallversorgung in Bayern sichergestellt. Sie bringen das neurologische Know-how von den überregionalen "Stroke Units" in die regionalen Kliniken. Mit dem Begriff "Stroke Units" wird eine spezielle Organisationseinheit innerhalb eines Krankenhauses zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten bezeichnet.

 

Huml betonte: "Mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel kommt medizinisches Spezialwissen direkt zum Patienten. Damit stellen wir in allen Regionen Bayerns eine schnelle, moderne und effiziente Versorgung durch optimales Schlaganfall-Management zur Verfügung." In Bayern erleiden rund 40.000 Menschen im Jahr einen Schlaganfall, wobei zu 94 Prozent Menschen ab einem Alter von 50 Jahren betroffen sind. In den fünf Jahren von 2010 bis 2015 ist die Zahl der Schlaganfallpatienten an den bayerischen Kliniken um rund acht Prozent gestiegen.

 

Huml, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: "Bei Schlaganfall-Symptomen sollte sofort der Notruf 112 alarmiert werden. Denn nur im Krankenhaus kann die Ursache des Schlaganfalls ermittelt und die richtige Therapie schnellstmöglich eingeleitet werden. Charakteristische Anzeichen für einen Schlaganfall sind Seh- und Sprachstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühl, Schwindel mit Gangunsicherheit und ein sehr starker Kopfschmerz."

 

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege