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Medizin |

Brandenburg sagt Nein

Foto: © pix4U / Fotolia

Sie haben es nicht getan: Die Landesärztekammer Brandenburg hat in ihrer Kammerversammlung am Wochenende keine Änderung der Berufsordnung vorgenommen.

 

Die Landesärztekammer Brandenburg gilt schon länger als eine Kritikerin der ausschließlichen Fernbehandlung. Insofern war die Kammerversammlung am Samstag mit einiger Spannung erwartet worden – nicht nur in Potsdam und Umgebung. In der vergangenen Woche hat die Landesärztekammer zudem selbst Spekulationen geschürt, indem sie eine Pressemitteilung verschickte, in der sie betonte, keineswegs eine Gegnerin der Fernbehandlung zu sein.

 

Ausdruck eines Sinneswandels scheint dies freilich nicht gewesen zu sein. Die Kammerversammlung hat die vom 121. Deutschen Ärztetag vorgeschlagene Änderung der Berufsordnung am vergangenen Samstag nicht übernommen und bleibt bei der bisherigen Formulierung. Die Risiken einer Liberalisierung für Patient und Arzt seien zu groß. Zudem hätten medizinische Einrichtungen schon jetzt viele Spielräume, um Fernbehandlungen in unterschiedlichsten Szenarien anzubieten.

 

Brandenburg ist mit seiner Haltung bisher allein. Zuletzt hatte Bremen die vom Ärztetag vorgeschlagene Änderung übernommen. Auch Sachsen hat die Berufsordnung schon angepasst. Bei anderen wird das Thema in Kürze auf die Tagesordnung rücken, darunter in Bayern, wo die Entscheidung im Oktober ansteht. Schleswig-Holstein hatte das Verbot der ausschließlichen Fernbehandlung bereits vor dem Ärztetag gekippt. Baden-Württemberg arbeitet vorläufig mit seinem etwas abweichenden Modell der genehmigungspflichtigen Modellprojekte weiter. Laute Kritik an einer Abschaffung des Fernbehandlungsverbots kam ansonsten nur noch aus dem Saarland. Hier wurde aber noch nicht entschieden.

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM