Im Frühjahr 2020 waren Operationen ohne Differenzierung verschoben worden. Darunter litt die notwendige stationäre Versorgung von Menschen mit teilweise ernsten und lebensbedrohlichen Krankheitsbildern. „Daraus müssen wir lernen und intelligente Lösungen entwickeln. Die Krankenhäuser sind heute viel weiter als im Frühjahr“, so Möll. In den Kliniken wird beispielsweise eine strikte Trennung zwischen COVID-Bereichen und anderen Versorgungsbereichen vorgenommen. Menschen, die stationär versorgt werden, müssen vor, während und zum Schluss eines Klinikaufenthalts getestet und engmaschig überwacht werden. Ärzte, die Corona-Patienten intensivmedizinisch behandeln, werden auch nur in diesen Bereichen eingesetzt. Das einseitige Abziehen von Krankenhauspersonal aus anderen klinischen Bereichen in die COVID-Versorgung hält der BVMed für aktuell nicht zielführend.
„Patientinnen und Patienten, die dringend behandlungsbedürftig sind, müssen nicht aus Verunsicherung vor einer Operation den Eingriff absagen. Wir müssen den Menschen die Verunsicherung nehmen und ihnen sagen: Sprechen Sie mit ihrem Arzt und ihrer Klinik und lassen sie sich informieren, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Gefahr von Infektionen weiter zu minimieren“. Der BVMed verwies zudem darauf, dass in vielen Bereichen dank minimalmedizinischer Eingriffe und moderner Operationsmethoden intensivmedizinische Versorgungen auf das Nötigste beschränkt bleiben.
Um intelligente Lösungen zu etablieren und den Menschen die Verunsicherung vor einer Krankenversorgung zu nehmen, fordert der BVMed eine taggenaue Transparenz über die Gesamt-Kapazitäten in verschiedenen Versorgungsbereichen im Krankenhaus. Bund und Länder müssten zudem eine abgestimmte Strategie vorlegen, um Patientenversorgung zu steuern und sicherstellen. Dazu gehöre auch die stärkere Einbindung von telemedizinischen Lösungen, um nicht notwendige Kontakte zu vermeiden. „Wir können nicht von Lockdown zu Lockdown gehen. Wir müssen die Gesamtversorgung auch während der Pandemie sicherstellen“, so Möll abschließend.
Quelle: BVMed