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Vernetzung |

DEMIS: Erste Labore melden SARS-CoV-2-Erregernachweise elektronisch

gematik unterstützt RKI-Projekt. Meldewege optimiert.

Gemeinsam für DEMIS: Die gematik unterstützt das Robert Koch-Institut bei der zügigen Umsetzung des Projekts. Auf dem Bild ist ein Teil des Einsatzteams zu sehen. (Fotos und Fotomontage: Marc Steffen Unger

Schnelle Meldeketten sind in einer Pandemie entscheidend für die Einleitung eindämmender Maßnahmen. Damit Laborergebnisse bei übertragbaren Krankheiten wie Covid-19 künftig früher vorliegen, werden sie mit Hilfe des „Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystems für den Infektionsschutz (DEMIS)“ automatisch übermittelt. Die gematik unterstützt in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) seit April 2020 das Robert Koch-Institut (RKI) bei der zügigen Umsetzung des Projekts.

 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Dank des neuen Meldesystems erfährt das Gesundheitsamt sofort, wenn jemand positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Zeit des Faxens ist damit endgültig vorbei. So können Infektionsketten viel schneller als bisher nachvollzogen und unterbrochen werden. Jede Stunde weniger Infektionsgefahr ist ein Gewinn beim Kampf gegen das Virus."

 

Das Projekt ist erfolgreich gestartet. Erste meldepflichtige Labore übersenden bereits ihre Meldungen direkt an die zuständigen Behörden. Dem RKI liegen damit die Zahlen positiv getesteter Covid-19-Fälle mehrere Tage früher als bislang vor. Bisher dauerte die Übertragung bis zu zehn Tage. Der Grund: Die Meldungen von den Laboren wurden per Fax an die örtlichen Gesundheitsämter übersandt, die anschließend die Landesgesundheitsämter informierten. Insgesamt werden schrittweise die rund 170 Labore, 400 Gesundheitsämter und das Robert Koch-Institut über das neue Meldesystem miteinander verbunden.

 

„Digitalisierung spart Zeit und kann so Leben retten – gerade bei einer Pandemie. Mit DEMIS leisten wir einen wichtigen Beitrag, um das Meldeverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen“, betont gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken. „Dass das BMG uns um Unterstützung bei DEMIS gebeten hat, bestärkt uns darin, auf dem richtigen Weg für ein digital vernetztes Gesundheitswesen zu sein. Wir haben das erforderliche technische Knowhow.“

 

„Um das DEMIS-Projekt zügig realisieren zu können, hatten wir ein crossfunktionales Team mit ausgewählten IT- und Projektexperten zusammengestellt. Dabei haben wir uns vor allem darauf konzentriert, DEMIS gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom BMG, RKI und Fraunhofer FOKUS schnellstmöglich auf den Weg zu bringen, um zunächst die Basismeldewege der Labore zu den Gesundheitsämtern zu entlasten“, sagt Thomas Jenzen, technischer Projektleiter bei der gematik.

 

Quelle: gematik