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Medizin |

Deutsche Dermatologen starten Telemedizinportal

Telemedizinischer Erstkontakt auf dermatologisch: Die Hautärzte in Deutschland starten ein Portal für Telekonsultationen, an dem sich jeder Dermatologe beteiligen kann.

Quelle: OnlineDoctor

Das Telekonsultationsprojekt nennt sich OnlineDoctor und wurde vom Berufsverband der deutschen Dermatologen (BVDD) kürzlich freigeschaltet. Anders als die Videosprechstunde ist der OnlineDoctor eine asynchrone Telemedizinplattform. Technikpartner ist das Schweizer Unternehmen OnlineDoctor.ch. Patienten wählen sich auf der BVDD-Homepage einen teilnehmenden Dermatologen aus, dem sie bis zu drei Fotografien ihres Hautbefunds schicken. Alternativ bzw. ergänzend kann der Dermatologe sein Tele-Angebot auch über die eigene Homepage bekanntmachen.

 

„Die Schweizer Erfahrung lautet, dass Patienten in der Regel einen Arzt aus ihrer Umgebung auswählen“, sagt BVDD-Präsident Dr. Klaus Strömer, der das Projekt wesentlich vorangetrieben hat. Teilnehmende Ärzte verpflichten sich, sich innerhalb von 48 Stunden bei den Patienten zu melden. Voraussichtlich wird das aber deutlich schneller gehen. Das sind zumindest die Schweizer Erfahrungen: Dort dauert es im Schnitt keine sechs Stunden.

 

Für Ärzte ist die Teilnahme an der Plattform kostenlos. Das Finanzierungsmodell sieht so aus, dass Patienten 39 Euro für die Telekonsultation bezahlen, von denen 14 Euro an den Dienstleister gehen. Künftig soll es auch möglich sein, elektronische Rezepte über die Plattform auszustellen. Derzeit ist die Plattform ohnehin noch in der Aufbauphase. Innerhalb weniger Tage haben sich über 100 Dermatologen registriert, die in den nächsten Wochen schrittweise in die Plattform eingeführt werden. Die Resonanz bei den Hautärzten sei ausgesprochen gut, so Strömer. Das dürfte auch daran liegen, dass die Ärzte, anders als bei der Videosprechstunde, keine monatlichen Gebühren bezahlen müssen und keine zertifizierten Softwarelösungen benötigen.

 

Jenseits des teledermatologischen Erstkontakts bietet die OnlineDoctor-Plattform noch andere telemedizinische Perspektiven, die in der Schweiz teilweise schon umgesetzt sind. So ließe sich beispielsweise ein hausärztlich-fachärztliches Telekonsil einrichten, nach dem Vorbild der PädExpert-Konsile in der Pädiatrie: „Damit lassen sich dann auch komplizierte Erkrankungen versorgen. Wir wollen aber zuerst eine gewisse Flächendeckung bei den Kollegen haben, deswegen sehen wir das eher als Ausbaustufe, die aber natürlich viel Sinn macht“, so Strömer.

 

Weitere Informationen:

https://www.onlinedoctor.de/de/

 

Lesen Sie in Heft 6/2019 der E-HEALTH-COM (erscheint Mitte November) das vollständige Interview mit Dr. Klaus Strömer vom BVDD.