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Medizin |

DICOM-E-Mail goes IHE

Im September will Deutschland bei der internationalen IHE ein neues IHE-Profil für die DICOM-E-Mail einreichen.

 

In der deutschen Teleradiologieszene konkurrieren derzeit unterschiedliche technische Standards für die Vernetzung medizinischer Einrichtungen. Einige Netzwerke schwören auf DICOM-E-Mail, andere setzen auf eine Vernetzung unter Einsatz von IHE-Profilen. Beides hat seine Berechtigung, doch das Nebeneinander macht es Einrichtungen, die mehr als nur ein Netz nutzen wollen, schwer.

 

Das soll sich ändern. Beim KIS-RIS-PACS und 18. DICOM-Treffen in Mainz berichtete Marc Kämmerer vom Unternehmen Visus, das unter anderem Technikpartner bei dem auf DICOM-E-Mail basierenden Westdeutschen Teleradiologieverbund ist, über den Entwurf eines neuen IHE-Profils, das in gemeinsamer Arbeit von IHE Deutschland und einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Röntgengesellschaft entwickelt wurde und jetzt bei der Radiologie-Sektion der internationalen IHE zur Genehmigung eingereicht wurde. Bezahlt wurde die Entwicklung des neuen Profils mit dem Namen Quality Controlled Image Transfer (QCIT) von den Unternehmen Visus, Chili und Soffico.

 

Einstieg in die XDS-Welt mit minimaler Infrastruktur

Ziel sei, einen Nachfolger für DICOM-E-Mail zu schaffen, so Kämmerer in Mainz. IHE QCIT basiert auf dem IHE Profil XDM. Rückwärtskompatibel zum DICOM-E-Mail-Standard werde das neue Profil nicht sein, so Kämmerer. Wer IHE QCIT nutzen will, muss die alte DICOM-E-Mail also abschalten. Grund sei unter anderem, dass eine S/MIME-Verschlüsselung und keine PGP-Verschlüsselung genutzt werde.

 

Attraktiv an IHE QCIT, so es denn verabschiedet wird, sei, dass es einen Einstieg in die IHE XDS-Welt mit minimaler Infrastruktur erlaube, so Kämmerer. Teleradiologienetze bekommen damit die Option einer kontinuierlichen Integration der DICOM-E-Mail in XDS-Umgebungen. Das Profil kann auch als erster Migrationsschritt in Richtung einer voll ausgebauten XDS-Umgebung genutzt werden.

 

Verbunden mit dem neuen IHE-Profil ist die Hoffnung, dass die DICOM-E-Mail künftig keine rein deutsche Angelegenheit mehr sein wird. Insbesondere aus den USA gebe es bereits Interesse an der Arbeit der deutschen Arbeitsgruppe, so Kämmerer. Er rief dazu auf, im Vorfeld der Abstimmung im September für das neue Profil zu werben, um es dann auch zügig einführen zu können. Gesucht seien nicht zuletzt weitere Firmen, die bereit sind, es zu implementieren.

 

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM