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Vernetzung |

Die eGK gerät ins Rollen

Bild: © fotomek

Wenn nicht alles täuscht, wird die gematik in ihrer nächsten Gesellschafterversammlung den Start des Rollouts beschließen. Die Finanzierung steht, und weitere Konnektoren sind in Arbeit.

 

Die Ärzte werden für die Anbindung ihrer Praxen an die Telematikinfrastruktur nichts bezahlen müssen, und sie werden für den damit verbundenen Aufwand und zumindest vorerst wohl auch für große Teile der laufenden Kosten entschädigt. Das ist das Ergebnis des Schlichtungsverfahrens zwischen Ärzten und Krankenkassen.

 

Demnach erhalten Ärzte, bei denen der Konnektor im dritten Quartal installiert wird, dafür 2620 Euro, in den drei Folgequartalen jeweils 10% weniger. Ab Q2 2018 bleibt der Betrag konstant. Finanziert wird außerdem je ein stationäres und mobiles Kartenterminal mit 435 bzw. 350 Euro. Außerdem gibt es eine Startpauschale von 900 Euro, die Zeitaufwand und andere Anschaffungskosten abdecken soll, darunter laut GKV 50 Prozent der Kosten des elektronischen Arztausweises.

 

Die Beträge können sich noch ändern: Es wurde vereinbart, sich ändernde Marktkosten zu berücksichtigen. Die Gesamtbotschaft ist aber eindeutig: Niemand bleibt auf den Kosten sitzen, entsprechend äußerten sich nicht nur die Verhandlungspartner, sondern auch die Industrieseite mit dem Erreichten zufrieden. Dass ein nennenswerter Anteil der Ärzte schon im dritten Quartal mit Konnektoren ausgestattet werden könnte, gilt in der Branche als ausgeschlossen. Insofern ist zumindest der erste Teil der Staffelung tendenziell Makulatur.

 

Dennoch: Der Rollout soll kommen, und es soll perspektivisch auch nicht nur den einen derzeit getesteten Konnektor, jenen von CompuGroup/KoCo geben, sondern mehrere. Die gematik hat das österreichische Unternehmen RISE mit der Produktion einen Konnektors beauftragt, der laut Zielvorgabe im ersten Quartal 2018 bereitstehen soll. Ziel ist dem Vernehmen nach ein „modularer“ Konnektor, der relativ unkompliziert über das Online-Update hinausgehende Funktionen, wie etwa die Notfalldaten, abbilden kann.

 

Auch aus der bisher auf Eis gelegten Testregion Südost gibt es neue Gerüchte. Der aktuelle Plan ist offenbar ein Teststart Mitte November, was impliziert, dass die Deutsche Telekom bis dahin die Testzulassung haben könnte. Denkbar bleibt natürlich auch, dass noch weitere Konnektorhersteller ihren Handschuh in den Ring werfen.

 

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM