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Vernetzung |

Digitalgipfel: eHealth im Fokus

Kanzlerin Merkel informierte sich beim Digitalgipfel auch über die Entwicklung "Digitaler Assistenzen für Ärzte". Foto: Bundesregierung/Steins

Durch digitale Kommunikation die Zusammenarbeit stärken, Patientendaten zwischen den Sektoren austauschen: Auf dem Digital-Gipfel in Ludwigshafen stellen Bundesforschungsministerin Wanka und Bundesgesundheitsminister Gröhe konkrete eHealth-Projekte vor. Und Bundeskanzlerin Merkel betonte in ihrer Gipfelrede die Bedeutung von eHealth für die sektorenübergreifende Versorgung.

 

 

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zeigten am Montag in Ludwigshafen anhand konkreter Projekte, wie das Gesundheitswesen von einer Digitalisierung profitieren kann.

 

Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben

Wanka erklärte, dass mit Hilfe der Digitalisierung eine Medizin Realität werden könne, die ganz auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Die großen Datenmengen, die bei der digitalisierten Medizin anfallen, könnten helfen, Krankheiten besser zu verstehen und zu behandeln. Ziel sei ein lernendes, digital vernetztes Gesundheitssystem, in dem stets die richtige Person die richtige Information zur richtigen Zeit hat.

 

Gröhe stellte die Dialog-Plattform "Digitale Gesundheit" vor. Hier tauschen sich Verantwortliche aus Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Wirtschaft darüber aus, wie man große Datenmengen (Big Data) für die Patientenversorgung darstellen und auswerten kann. Elektronische Patientenakten sollen helfen, die Forschung und Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.

 

 

Am Dienstag sprach sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür aus, im Gesundheitssystem noch stärker auf digitale Lösungen zu setzen. Die Digitalisierung ermögliche neue Formen der Kooperation zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen, so Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Gipfelrede. Dazu gehörten neben Ärzten auch Apotheker, Pflegekräfte und Kliniken. Darüber hinaus vereinfache eHealth den direkten Datenaustausch.

 

 

Big Data klug nutzen

Merkel rief deutsche Unternehmen dazu auf, auf die Verfügbarkeit großer Datenmengen zurückzugreifen und diese für die Entwicklung neuer Produkte zu nutzen. Im Gesundheitswesen wie in anderen Bereichen gebe es "große neue Wertschöpfungsmöglichkeiten". Hier müsste insbesondere der Mittelstand schnell dazulernen. "Sonst wird von der Seite die Plattformanbieter die Wertschöpfungskette angeknabbert - mit Nachteilen für unsere Wirtschaft."

 

 

Bei der Entwicklung von sogenannten Big-Data-Anwendungen müsse stets der Datenschutz beachtet werden, mahnte Merkel. Wenn die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung im Frühjahr 2018 in Kraft trete, sei eine "Informationsoffensive" vonnöten, "um zu zeigen, welcher neue Rechtsrahmen in Zukunft gelten wird".

 

 

Deutschland nicht an der Spitze

Merkel räumte ein, dass es noch einen erheblichen Nachholbedarf in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gebe: "Hier ist Deutschland nicht an der Spitze." Eine Reise nach Estland, Finnland oder Dänemark zeige, dass andere Länder sehr viel weiter seien bei der digitalen Verwaltung.

 

 

Die Regierungschefin rief zu verstärkten Anstrengungen auf, die Bildung für die Anforderungen der digitalen Gesellschaft fit zu machen. Dies sei auch eine Aufgabe für die Gleichberechtigung: "So wie Frauen gut schreiben und rechnen können, so können sie auch gut programmieren."

 

 

Quelle: Bundesregierung