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Health-IT |

DMEA 2023: „The place to be”

Die DMEA präsentiert sich selbstbewusst – und stellt am zweiten DMEA-Tag die Pflege in den Mittelpunkt. Bei der es noch viele digitale Baustellen gibt.

Bild: © Messe Berlin

Rund 750 Aussteller aus 25 Ländern – das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr, und immerhin jeder fünfte Aussteller kommt nicht aus Deutschland. Stolze Zahlen, die die Messe Berlin und der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. schon im Vorfeld kommunizierten. „Die DMEA ist the place to be“, betonte bvitg-Geschäftsführerin Melanie Wendling. „Wir sind die Digital-Health-Messe, und wir werden es auch bleiben.“

 

Ein großer Schwerpunkt der gesamten DMEA 2023 und insbesondere des zweiten Messetags ist die Digitalisierung der Pflege. Die sei dringend nötig, so bvitg-Vorstandsmitglied Heiko Mania: „Es geht dabei natürlich um den Fachkräftemangel, aber auch um den Wahnsinn an Dokumentationsarbeiten, der durch die Pflege erledigt werden muss.“ Mania betonte allerdings, dass die Digitalisierung der Pflege kein Selbstläufer sei: „Wir haben fragmentierte Ergebnisse zum Beispiel im Bereich Pflegeüberleitungsbogen, aber wir bauen so ein bisschen am Zimmer, bevor überhaupt das Fundament errichtet wurde.“

 

Eine flächendeckende, performante IT-Infrastruktur für die Pflege existiere weiterhin nicht, so Mania. Sowohl mobile Netzwerke in der stationären Pflege als auch flächendeckendes Internet in der ambulanten Pflege seien weiterhin Riesenthemen. Interoperabilitätsprobleme im sektoral stark zerklüfteten Gesundheits- und Pflegewesen seien in weiten Teilen ungelöst. Und dazu gebe es noch eine Reihe an Gesetzen, die der Digitalisierung der Pflege im Wege stünden. Mania nannte beispielhaft eine Regelung, wonach bei der ambulanten Pflege die Dokumentation immer noch beim Klienten hinterlegt werden muss, damit im Notfall Angehörige und auch notversorgende Ärzte zugreifen können: „Das stammt noch aus Papierzeiten.“

 

Größte Baustelle in Sachen Pflegedigitalisierung sei aber die Finanzierung, betonte Mania. Nur im stationären Bereich habe es Dank des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) einen guten Booster gegeben. Ambulant und auch bei der stationären Langzeitpflege sei dagegen weitgehend ungeklärt, wie die nötigen Investitionen gestemmt werden können. Von der geplanten Anbindung ambulanter und stationären Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) erwartet sich Mania zunächst keine großen Sprünge: „Ich befürchte, dass wir zwar technisch zu einer Anbindung kommen werden. Die wird aber mit echter digitaler Transformation in der Pflege nur wenig zu tun haben.“