Die im Bundeskabinett beschlossenen Sparvorschläge zur Stabilisierung der Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherung sehen vor, dass die Fördersumme des Innovationsfonds für 2026 um 100 Millionen Euro (50 Prozent) gekürzt wird. Dazu äußert sich der Vorstandsvorsitzende des DNVF, Prof. Wolfgang Hoffmann: „Der Innovationsfonds schafft die wissenschaftlichen Grundlagen dafür, dass das deutsche Gesundheitssystem patient:innenenorientierter, effektiver und kostengünstiger wird. Mit der Kürzung schwächt die Politik dieses entscheidende Instrument! Das ist das Gegenteil von dem, was sich diese Bundesregierung mit gutem Grund als „Zukunftsfähigkeit“ auf die Fahnen geschrieben hat.“
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung engagiert sich für ein evidenzbasiertes, am Nutzen für Patient:innen orientiertes, regional ausgerichtetes Gesundheitssystem. Zu einem zukunftsfähigen Gesundheitssystem gehören aus Sicht des DNVF:
1. Schaffung eines transparenten, lernenden und wissensgenerierenden Gesundheitssystems
2. Umsetzung einer sektorenverbindenden Organisation der Gesundheitsversorgung
3. Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems gegenüber Krisen
4. Implementierung erfolgreicher neuer Versorgungsmodelle in die Regelversorgung und konsequente De-Implementierung nicht mehr zeitgemäßer medizinischer Maßnahmen
5. Regionale Verzahnung des steuerfinanzierten Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) mit dem beitragsfinanzierten Versorgungssystem (GKV/PKV)
6.Implementierung von Vergütungsstrukturen, die „high value care“ ermöglichen
7.Stärkung der personellen Ressourcen des Gesundheitssystems
Der DNVF-Vorsitzende weiter: „Diese Ziele werden durch die Halbierung des Innovationsfonds konterkariert. Die Versorgungsforschung ist die anwendungsorientierte Wissenschaftsdisziplin, die die evidenzbasierte Datengrundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen liefert. Dafür stehen wir auf allen Ebenen der Gesundheitspolitik als Ansprechpartner zur Verfügung. Die geplante Kürzung wirft die Modernisierung unseres Gesundheitswesens zurück.“
Quelle: Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
