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Vernetzung |

Drei Viertel der Deutschen wollen elektronische Patientenakte nutzen

Die Hälfte wurde noch nicht über die ePa informiert

Fast zwei Drittel wollen Gesundheitsdaten für die Forschung freigeben

Bild: © elenabsl – stock.adobe.com

Seit dem 1. Januar 2021 bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten die elektronische Patientenakte (ePa) an. Das Interesse der Menschen ist groß: 76 Prozent möchten die ePa gern nutzen, allerdings erst 0,5 Prozent der Befragten hat sie bereits in Gebrauch. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im November 2021 durchgeführt wurde. Demnach wollen 39 Prozent die ePa auf jeden Fall nutzen, 37 Prozent wollen dies wahrscheinlich tun. Jeder und jede Fünfte (20 Prozent) schließt dies jedoch für sich aus. Dass erst so wenige Menschen die elektronische Patientenakte jetzt schon nutzen, liegt auch daran, dass sie kaum über die ePa aufgeklärt wurden. So sagt mehr als die Hälfte (52 Prozent), bislang noch nicht von ihrer Krankenkasse oder der Ärzteschaft über die elektronische Patientenakte informiert worden zu sein. 73 Prozent fordern, Ärztinnen und Ärzte müssten die Versicherten aktiv auf die ePa hinweisen. „Die elektronische Patientenakte ist das Kernstück der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Mit ihr erhalten die Versicherten einen schnellen Zugriff auf ihre medizinischen Daten, Diagnosen und vom kommenden Jahr an auch auf ihren Impfpass. Gerade die Corona-Pandemie hat uns drastisch vor Augen geführt, wie wichtig Vernetzung, ein funktionierender, sicherer Datenaustausch und die digitale Dokumentation von Untersuchungsergebnissen sind“, sagt Dr. Ariane Schenk, Bereichsleiterin Health & Pharma beim Bitkom.

 

62 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass alle Versicherten automatisch eine elektronische Patientenakte bekommen sollten, 41 Prozent halten die Beantragung für umständlich. Fast drei Viertel (72 Prozent) wünschen sich, dass die ePa verschiedene Services und Anwendungen enthält, etwa Tools für die Arztsuche oder Terminbuchungen oder auch das E-Rezept. Ab 2023 ist vorgesehen, dass Nutzerinnen und Nutzer der ePa freiwillig ihre Gesundheitsdaten anonymisiert der öffentlichen Forschung zur Verfügung stellen können – 60 Prozent derjenigen, die die ePa nutzen bzw. nutzen wollen, sind zu einer solchen Datenspende bereit.

 

Unter denen, die grundsätzlich die Nutzung der ePa ablehnen, hat fast die Hälfte (46 Prozent) Bedenken, dass die eigenen Daten nicht sicher sein könnten. 20 Prozent sehen keinen Nutzen in der ePa und 29 Prozent befürchten, dass Eingabefehler passieren und zu falschen medizinischen Entscheidungen führen könnten. 20 Prozent derjenigen, die keine ePa wollen, sagen auch: Ich kenne mich nicht mit dem Thema aus. „Ärztinnen und Ärzte sollten ihre Patientinnen und Patienten jetzt aktiv auf die Vorteile der ePa hinweisen“, fordert Bitkom-Expertin Schenk.


Quelle: Bitkom