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Medizin |

Erstkontakt per Datenleitung: Bewerber gesucht

© amino2003

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK BaWü) startet das, was sie selbst einen „Paradigmenwechsel in der ärztlichen Behandlung“ (in Deutschland) nennt. Ärzte und telemedizinische Dienstleister sind jetzt offiziell aufgerufen, sich für Modellprojekte zu bewerben, bei denen Versorgungsszenarien mit telemedizinischem Erstkontakt umgesetzt und evaluiert werden.

 

Die Kammer hatte den Weg dafür im vergangenen Sommer freigeräumt, als sie die Berufsordnung der Ärzte entsprechend ergänzte. Für das Bewerbungsverfahren gibt es einen umfangreichen Anforderungskatalog, der allerdings nicht öffentlich gemacht wurde. Neben technischen und datenschutzrechtlichen soll es auch qualitative Kriterien geben. Antragsteller können nur Ärzte sein, die Mitglied der LÄK BaWü sind. Die Idee ist, dass diese mit einem Dienstleister und mit Kostenträgern kooperieren, sei es aus dem GKV- oder dem PKV-Umfeld. Eine vom Anbieter und von der Kammer unabhängige Evaluation ist Pflicht.

 

Für ihren Vorstoß hat die Kammer von außen viel Lob, von intern allerdings auch teils heftige Kritik eingesteckt. Was mögliche Szenarien angeht, gibt man sich deswegen betont vorsichtig. Per Pressemeldung ins Spiel gebracht wurde eine telemedizinische gestützte Notdienstversorgung außerhalb der Praxisöffnungszeiten. Auf Nachfrage betonte die Kammer allerdings, dass auch Modellprojekte zu regulären Zeiten denkbar seien.

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM