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Health-IT |

FallAkte soll mit myEFA-App aufs Smartphone

Bild: Maksim Kabakou - Fotolia

Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung hat der Verein Elektronische FallAkte (EFA) e.V. eine Reihe technisch-organisatorischer Neuentwicklungen beschlossen. Im Kern steht eine EFA-Applikation für mobile, internettaugliche Kommunikationsgeräte von Patienten. Die nach zweijähriger Amtszeit zur Wahl stehenden fünf Vorstände wurden zudem einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Damit umfasst der Vereinsvorstand weiterhin acht Mitglieder, die stellvertretend für ihre Häuser in ganz unterschiedlichen Trägerschaften die flächendeckende Etablierung der EFA im deutschen Gesundheitswesen weiter vorantreiben wollen.

 

„Heute besitzt die Patientenautonomie einen sehr viel höheren Stellenwert als noch vor
10 Jahren. Patienten möchten über ihre Behandlung mitentscheiden, das setzt Wissen voraus“, betont Volker Lowitsch, Leiter Geschäftsbereich IT am Universitätsklinikum Aachen, der von den Vereinsmitgliedern einstimmig als 1. Vorsitzender in seinem Amt bestätigt wurde. Darum bereitet der Verein eine Neuentwicklung vor, die diesem Informationsbedarf gerecht wird: Die relevantesten Informationen über ihre Erkrankung sowie zum Behandlungsverlauf sollen Patienten künftig über eine EFA-App direkt auf ihr Smartphone erhalten. „Der vorläufige Entlassbrief der Klinik lässt sich darin abspeichern, ebenso kann die Klinik ihren Patienten auf diesem elektronischen Weg eine Kurzfassung weiterer wichtiger Dokumente aus der FallAkte mitgeben“, erläutert Dr. Wolfgang Deiters vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) Dortmund, das im Auftrag des Vereins die technische Weiterentwicklung des EFA-Standards vorantreibt. „Via myEFA stehen die Daten damit den weiterbehandelnden Haus- und Fachärzten oder für eine Anschluss-Reha direkt und ohne Zeitverzug zur Verfügung. Auch der Patient selbst kann die Daten einsehen.“


Datenschutz steht auch bei EFA-App ganz vorn
Im Moment prüft der Verein die rechtlichen Aspekte, besonders im Hinblick auf den Datenschutz, die es bei der Konzeption für myEFA zu beachten gilt. Die eigentliche Softwareentwicklung sei dann Routine. „Das Anwendungsspektrum der EFA lässt sich dadurch deutlich erweitern“, ist Volker Lowitsch überzeugt, „und auch die Akzeptanz steigt durch einen zeitgemäßen Zugang zu den Daten.“

 

Bislang ist die Elektronische FallAkte in einer ganzen Reihe von Anwendungsszenarien erprobt und kommt in einigen regionalen Netzen auch in der Regelversorgung zum Einsatz, etwa bei telemedizinischen Anwendungen in der Intensivmedizin und der Versorgung von Traumapatienten im Großraum Aachen. Weitere EFA-gestützte Netze sind im Aufbau, etwa in Dortmund oder im Sauerland. Als Kommunikationsplattform für den ärztlichen Informationsaustausch eigne sich EFA keineswegs nur für Hochschulmedizin, sondern für nahezu die gesamte Bandbreite der Versorgung.

 

Entsprechend breit ist der EFA-Vorstand aufgestellt: Der wiedergewählte 2. Vorsitzende des Vereins, Dr. Michael Masanneck vom Ärztenetz Mittelahr, repräsentiert die Perspektive der Ärzte an der Schnittstelle zwischen ambulantem und stationärem Sektor. Ebenso wie Masanneck wurden auch Dirk Herzberger (Helios Kliniken GmbH), Winfried Seibert (Städtisches Klinikum München GmbH) und Uwe Pöttgen (Malteser Organisation) als Vorstandsmitglieder ohne Gegenstimmen in ihrem Amt bestätigt. Für Mario Kusig (Universitätsklinikum Dresden), Katja Kümmel (Universitäts-klinikum Münster) und Reimund Siebers (Städtisches Krankenhaus Maria-Hilf gGmbH, Brilon) läuft die Amtszeit turnusmäßig noch ein weiteres Jahr, auch sie haben mehrere EFA-Projekte und Konzepte in Vorbereitung.