E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Medizin |

Gröhe besichtigt Telemedizinzentrum Aachen

Foto: © BMG

Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe hat heute das Telemedizinzentrum der Uniklinik RWTH Aachen besichtigt. Dabei informierte er sich über den neuesten Stand der Technik und laufende Projekte, wie zum Beispiel die intensivmedizinische Telemedizin oder den Einsatz des Telenotarztes in der örtlichen Feuerwache.

 

Von Seiten der Uniklinik wies Prof. Dr. Gernot Marx, Klinikdirektor der Uniklinik RWTH Aachen, auf die Vorteile der Telemedizin hin. So könne durch den Einsatz von Telekonsilen zum Beispiel in der Infektiologie universitäre Medizin und Expertenwissen auch in kleineren Häusern angeboten werden. Wie genau das funktioniert zeigte eine Live-Demonstration. Dabei stellten die Ärzte eine Videoschaltung zu einem Jülicher Krankenhaus her. Der behandelnde Kollege stellte einen COPD-Patienten mit dem Verdacht auf eine beginnende Infektion vor und besprach das weitere Vorgehen mit den Spezialisten der Aachener Uniklinik. „Gerade bei den Infektionen haben wir viele Patienten, die Hilfe brauchen, aber nur sehr wenige Experten, die sich richtig mit dem Thema auskennen,“ sagte Marx. Die Telemedizin trage hier entscheidend zu einer Verbesserung der Behandlung bei, so der Mediziner weiter. Zudem würden Kosten eingespart, denn früher seien solche Patienten meist in die Uniklinik eingewiesen worden. Heute sei das nicht mehr nötig. Das erspare den Kliniken Ressourcen und den Patienten unnötige Transporte.

 

Marx wies darüber hinaus darauf hin, dass auch in Anbetracht des demografischen Wandels die Telemedizin ein wichtiges Intrument sei, um eine qualitativ hochwertige Versorgung auch in der Fläche zu gewährleisten. In Zukunft will man sich am Telemedizinzentrum weiter für telemedizinische Neuerungen einsetzen – wie beispielsweise den Telenotarzt. Die Idee dahinter: Ein Notfallarzt sitzt in der Feuerwehrleitstelle und ist in Echtzeit zu Einsätzen zugeschaltet, bei denen nicht unmittelbare Lebensgefahr für einen Verletzten besteht und die Erstversorgung daher nicht zwingend durch einen Notarzt übernommen werden muss. Damit hofft man, auch dem Problem beizukommen, dass in Bezug auf Personalmangel bei Notärzten herrscht.

 

Gröhe zeigte sich beeindruckt. Wies jedoch auch darauf hin, dass Deutschland sein Potenzial in Bezug auf eHealth in einigen Bereichen - auch im Vergleich mit anderen Ländern - keineswegs  ausgeschöpft habe. „Hier müssen wir noch mehr tun.“ Er versprach außerdem, sich weiter für ein Vergütungssystem für telemedizinische Dienste und Leistungen einzusetzen.


Text: Redaktion E-HEALTH-COM