Beim Herzinsuffizienz-Telemonitoring gibt es schon seit einiger Zeit nicht-invasive und invasive Konzepte, die sich ergänzen und miteinander konkurrieren. Ein auch in Deutschland eingesetztes, invasives Verfahren ist das CardioMEMS-Implantat, das per Venenkatheter in die Pulmonalarterie vorgeschoben wird und dort den pulmonalarteriellen Druck misst.
Jetzt wurde bei der Heart Failure 2019 Tagung der European Society of Cardiology in Athen von einem neuen Implantat berichtet, das derzeit im Rahmen einer Studie, der VECTOR-HF-Studie, evaluiert wird. Zwei von angestrebt 30 Patienten wurden bereits mit diesem Implantat ausgestattet, einer davon in Frankfurt. Es handelt sich um das V-LAP-Implantat des Herstellers Vectorious Medical. Es wird ebenfalls über einen Venenkatheter eingeführt, dann aber im Herzen in einer transseptalen Intervention an der Wand des linken Vorhofs platziert. Der Druck im linken Vorhof ist das, was Kardiologen bei einem hämodynamischen Monitoring vor allem interessiert. Eine Messung des pulmonalarteriellen Drucks erlaubt lediglich eine Abschätzung des Vorhofdrucks.
Das Implantat funktioniert komplett drahtlos. Für eine Auslesung legt sich der Patient eine Art Brustgurt an, der über Induktionsverfahren auch die Energie bereitstellt, die nötig ist. Das Resultat ist eine saubere Druckkurve, anhand derer die medikamentöse und sonstige Therapie des Patienten gesteuert werden kann.
Was ein derartiges, invasives Telemonitoring leisten kann, illustrierte Prof. William Abraham von der Ohio State University in Athen. Beide Pilotpatienten waren vor der Implantation wegen kardialer Dekompensationen wiederholt stationär aufgenommen worden. Bei dem ersten Patienten zeigte sich im Rahmen einer mehrmonatigen Messperiode, bei der der Patient den Gurt einmal täglich anlegte, ein im Mittel erhöhter linksatrialer Druck, der aber von Tag zu Tag stark schwankte. Daher tippten die Ärzte auf ein vaskuläres Problem und begannen mit einer vasodilatativen Therapie. Bei dem zweiten Patienten zeigten sich anfangs nur gering erhöhte Vorhofdruckwerte, die aber kontinuierlich anstiegen. Hier gingen die Ärzte von einer „klassischen“, herzinsuffizienzbedingten Flüssigkeitseinlagerung aus und erhöhten die Diuretikadosis.