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Forschung |

Hochschule Osnabrück: Forschungsgelder für eHealth-Innovationsforschung

Quelle: Fotolia/ Urheber: monropic

Rund eine Millionen Euro erhält die Hochschule Osnabrück aus Mitteln des „Niedersächsischen Vorab“ für ihren neuen Forschungsschwerpunkt „Initiative eHealth – Innovationen identifizieren, adoptieren, verankern, evaluieren“. Das hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung in der Vorwoche beschlossen. Insgesamt wurden Mittel in Höhe von rund 87 Millionen Euro für Forschungsvorhaben an niedersächsischen Hochschulen im Rahmen des „Niedersächsischen Vorab“ bewilligt.

Grundsätzlich ist eHealth die IT-gestützte interne und externe Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen, einschließlich der Patientinnen und Patienten. Im Forschungsantrag der Hochschule heißt es: „Einer der größten Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen in den letzten und kommenden Jahrzehnten ist der Umbruch von einer isolierten Behandlungskultur durch einzelne Leistungserbringer hin zu einer kooperativen langzeitlichen Versorgungsstrategie von Patienten.“ Dieser Wechsel sei die Folge der Wissensexplosion in der Medizin und der damit verbundenen Verteilung des Wissens auf viele Spezialisten.

Mit eHealth verbindet sich die Absicht, eine Informations- und Prozessverbesserung zu bewirken. Für einen Patienten, der zum Beispiel von einem Netzwerk von Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten aus Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen, einem Sanitätshaus und Home-Care-Anbieter betreut wird, ist es von großer Bedeutung, dass den Beteiligten die relevanten Informationen zum Krankheitsverlauf sinnvoll aufbereitet vorliegen. Unter anderem ist damit die elektronische Patientenakte angesprochen. Diesem Thema widmet sich die „Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen“ an der Hochschule Osnabrück unter Leitung von Prof. Dr. Ursula Hübner schon seit vielen Jahren.

Der jetzt geförderte Forschungsschwerpunkt Initiative eHealth verfolgt zwei konkrete Ziele: „Zum einen geht es darum, die Messung des Innovationspotenzials von eHealth- Entwicklungen und von Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsnetzen über ein zu erarbeitendes Innovations-Kennzahlensystem zu ermöglichen“, erläutert Ursula Hübner, die Sprecherin des Forschungsschwerpunktes. Kennzahlen ergeben sich zum Beispiel daraus, wie häufig neue Entwicklungen tatsächlich zum Einsatz kommen oder wie Nutzerinnen und Nutzer ihre Gebrauchstauglichkeit einschätzen. Zum anderen soll im Forschungsprojekt ein Management-Verfahren zur erhöhten Adoption, Akzeptanz und Verankerung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft entwickelt werden. Die Forschenden hinterfragen, welche Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft wirklich das Potenzial von Innovationen in sich tragen und dementsprechend auch systematisch gefördert werden sollten.
 
Mit Prof. Dr. Ursula Hübner, Prof. Dr. Andrea Braun von Reinersdorff, Prof. Dr. Stephan Kleuker, Prof. Dr. Thorsten Litfin und Prof. Dr. Frank M. Thiesing arbeitet ein interdisziplinäres Team der Hochschule an den Fragestellungen. Die Forscherinnen und Forscher bringen ihre Expertise aus den Bereichen Medizin- und Gesundheitsinformatik, Informatik, Betriebswirtschaft und Marketing ein. „Diese Förderung  auf Basis der Vorschläge des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur ist ein weiterer wertvoller Impuls für den Gesundheitscampus Osnabrück“, freut sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram. Der Gesundheitscampus wird gemeinsam von Hochschule und Universität Osnabrück mit ihren regionalen Partnern realisiert.

„Projekte, die nach strengem Maßstab begutachtet worden sind, greifen mit den Themenfeldern Verminderung des Armutsrisikos und dem deutschen Gesundheitssystem Fragestellungen auf, die gesellschaftlich eine besonders hohe Relevanz haben", wird die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, in der Pressemitteilung der VolkswagenStiftung zitiert.