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Medizin |

Ist KI die Zukunft der Fortpflanzung?

Nein. Es geht hier nicht um Sex mit KI-Puppen. Aber Algorithmen könnten die menschliche Fortpflanzung dennoch voranbringen.

Quelle: © Oleg – stock.adobe.com

Weltweit wird mittlerweile eine siebenstellige Zahl an In-vitro-Fertilisation (IVF)-Zyklen pro Jahr durchgeführt. Wenn am Ende ein Kind daraus hervorgeht, ist das großartig. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Erfolgsrate relativ gering ist. Es gibt unterschiedliche Zahlen, und es gibt auch regulatorisch bedingte Unterschiede zwischen unterschiedlichen Ländern. Aber über den Daumen gepeilt könne man sagen, dass nur etwa ein Viertel der IVF-Prozeduren das gewünschte Ergebnis hätten, sagte Pamela Schumann, CEO des Unternehmens Future Fertility.

 

Das Ganze wird dadurch noch unbefriedigender, dass häufig nicht klar ist, woran es eigentlich liegt. Es gibt ein paar Kriterien für die Spermienqualität, aber praktisch keine für die Eizellenqualität. Und genau hier setzt Future Fertility an. Anhand einer großen IVF-Datenbank wurden Bildanalysealgorithmen darauf trainiert, Eizellen zu identifizieren, bei denen die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung, Nidation und letztlich Lebendgeburt besonders groß ist.

 

Ersten Ergebnissen zufolge scheint das zu funktionieren. Schumann berichtete, dass der Algorithmus mit einer Genauigkeit von 63% vorhersagen kann, ob es zu einer Lebendgeburt kommt oder nicht. Die Quote klingt im Vergleich zu anderen bildbasierten KI-Szenarien erstmal niedrig, aber das liegt natürlich daran, dass der Erfolg einer IVF nicht nur von der Eizelle abhängt. Tatsächlich sei die Vorhersagegenauigkeit rund ein Viertel besser als bei erfahrenen Embryologen. Damit schaffe der Algorithmus etwas, das zuvor nicht für möglich gehalten worden sei, so Schumann in Las Vegas.