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Vernetzung |

KBV-Versichertenbefragung 2018 zu ePatientenakte und nationalem Gesundheitsportal

Die Versichertenbefragung der KBV wird seit 2006 fast jährlich von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Im Zeitraum vom 9. April bis zum 4. Juni 2018 wurden telefonisch über 6.000 Versicherte zu ihrer Einschätzung der Versorgungssituation in Deutschland befragt. Dabei spielten auch Digitalisierungsthemen wie die elektronische Patientenakte und ein nationales Gesundheitsportal im Internet eine Rolle.

 

Elektronische Patientenakte

Viel Zustimmung gibt es für eine elektronische Patientenakte (ePA), auf der – als Erweiterung zur aktuellen Versichertenkarte – neben persönlichen Daten auch medizinische Befunde und Diagnosen gespeichert werden können: 64% aller gesetzlich versicherten Befragten finden eine solche elektro-nische Patientenakte gut und 29% nicht gut, 7% urteilen nicht. Unter Befragten, die sich gegen eine solche ePA aussprechen, liegt das Hauptmotiv für die Ablehnung im Bereich Datenschutz: 81% aus dieser Gruppe befürchten, dass mit der elektronischen Patientenakte ihre Gesundheitsdaten nicht ausreichend geschützt sind oder missbraucht werden könnten. 20% der Nennungen – bei dieser ohne Vorgaben gestellten Nachfrage waren mehrere Antworten möglich – sagen, dass ihre Gesundheitsdaten statt auf einer Karte beim Arzt bzw. in der Arztpraxis besser aufgehoben sind und 6% befürchten, dass die auf der Karte hinterlegten Informationen die Diagnose des Arztes voreilig beeinflussen könnten. Unabhängig von Geschlecht, Berufstätigkeit oder Staatsangehörigkeit erzielt die ePA unter den jüngeren Befragten nochmals sichtbar mehr Akzeptanz als in der älteren Generation der gesetzlich Versicherten.

 

Praktisch keine Rolle spielen bei den Einstellungen zur elektronischen Patientenakte das individuelle Gesundheitsbild oder die Häufigkeit von Praxisbesuchen: Eine Versichertenkarte, auf der neben persönlichen Daten auch medizinische Befunde und Diagnosen gespeichert werden können, finden 65% der Befragten mit und 64% derjenigen ohne eine chronische Krankheit gut. Unter Befragten mit einem persönlich sehr guten Gesundheitszustand sind es nur wenige mehr als unter denjenigen, denen es gesundheitlich weniger gut geht und unter Befragten mit zahlreichen Arztbesuchen praktisch genauso viele wie unter denjenigen GKV-Angehörigen, die in den letzten zwölf Monaten überhaupt keine Arztpraxis aufgesucht haben.

 

Ein Grund für die positive Grundhaltung gegenüber der elektronischen Patientenakte sind ganz offensichtlich die Erwartungen bezüglich einer optimierten Gesundheitsversorgung: Eine Mehrheit von 62% aller gesetzlich Versicherten erwartet, dass diese elektronische Patientenakte die Behandlung von medizinischen Problemen verbessern wird. Insgesamt 29% sind mit Blick auf eine optimierte Behandlung skeptisch. In dieser Erwartungshaltung sind sich die einzelnen sozialen und demographischen Gruppen weitgehend einig, ebenso die Versicherten mit oder ohne chronische Krankheiten oder diejenigen mit einem guten oder weniger guten Gesundheitszustand.

Nationales Gesundheitsportal im Internet

Die Hälfte der erwachsenen Menschen in Deutschland zeigt Interesse an dem von der Bundesregierung geplanten nationalen Gesundheitsportal im Internet: Nach eigenen Angaben würden 50% aller Versicherten bzw. 59% derjenigen, die das Internet nutzen, ein solches Portal mit verlässlichen Informationen über medizinische Fragestellungen nutzen. In den verschiedenen demographischen und sozialen Bevölkerungsgruppen ist die potenzielle Reichweite eines zentralen Portals zunächst einmal durch den Faktor Online-Zugang limitiert. Besonders markant wird das beim Blick auf die Altersgruppen: Allen voran in der älteren Generation – also dort, wo aufgrund besonders zahlreicher Arztbesuche und einer weniger positiven Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit möglicherweise besonders hoher Informations- und Beratungsbedarf besteht – kann ein solches Web-Angebot wegen nur geringer Nutzungsintensität bzw. überhaupt nicht vorhandenem Internet-Zugang einen Großteil dieser Zielgruppe eher schwer bzw. gar nicht erreichen.

 

Unter formal höher gebildeten Befragten zeigen erheblich mehr Befragte Interesse als unter Versicherten mit niedrigeren Schulabschlüssen, was sich partiell aber mit einem Alterseffekt begründet: Hohe Bildungsabschlüsse sind in der älteren Generation deutlich seltener als unter jüngeren Menschen. Schließlich sagen leicht überproportional viele privat Versicherte, Bewohner von Großstädten sowie Be-fragte mit einer anderen als der deutschen Staatsbürgerschaft, dass sie ein nationales Gesundheitsportal im Internet nutzen würden.

 

» Weitere Informationen zur KBV-Versichertenbefragung 2018 finden Sie hier.

 

 

Quelle: KBV